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Interview: Bayerisch Nizza Clubbier – Das Bier für Szene und Lifestyle

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Bayerisch, obergärig und dreifach kaltgehopft – das ist das Bayerisch Nizza Clubbier (bayerisch-nizza.com). Mit diesem Produkt hat die Hans Müller Sommelierbier GmbH (sommelierbier.de) ein Szene- und Lifestyle-Getränk auf den Markt gebracht, das die bayerische Braukunst mit dem Flair der Côte d’Azur verbindet, was sich in dem riesigen Mix aus verschiedenen Aromen widerspiegelt. Daneben wird das Bayerisch Nizza Clubbier kaltgehopft – ein besonderer Prozess, den Geschäftsführer Christian Hans Müller während seiner Ausbildung zum Dipl. Biersommerlier in den USA erlernt hat.

about-drinks sprach mit Christian Hans Müller, Geschäftsführender Gesellschafter der Hans Müller Sommelierbier GmbH, über seine Ausbildung in den USA, das Bier sowie dessen Namen.

Herr Müller, um was für eine Art Bier handelt es sich beim Bayerisch Nizza Clubbier?
Christian Hans Müller: Es handelt sich hier um einen bei uns in Bayern traditionell beliebten Braustil auf Weizenmalzbasis, der obergärig fermentiert wird. Was das Bier allerdings so besonders macht, ist, dass das Bayerisch Nizza Clubbier kaltgehopft wird.

Und was genau hat es mit dem Kalthopfen (“Dry-Hopping”) auf sich?
Christian Hans Müller: Für das Bayerisch Nizza Clubbier ist es der elementare Prozess nach Abschluss des eigentlichen Brauvorgangs. Erst im Lagertank erfolgt eine späte Hopfengabe mit der vierfachen Menge an Hopfen – hierbei ausschließlich Aromahopfen. Das bedeutet, dass in diesem Stadium kaum noch die für ein herkömmliches Bier typischen Bitterstoffe übergehen, dafür jedoch ein unglaubliches Maß an schönen, fruchtigen und würzigen Aromanoten.

Hört sich spannend an. Welche Aromen kommen denn hier auf die Zunge?
Christian Hans Müller: Sensorisch nimmt man sehr vielfältige Fruchtnoten wahr. Dominiert von Zitrusfrüchten wie Grapefruit und Limette, hinter denen sich Mango- und Maracujatöne verstecken. Parallel kann man deutliche Gewürznoten, erinnernd an Thymian und Oregano sowie harzige Eindrücke von Pinie und Akazie erkennen. Das alles eingebettet in der für Bier so typischen Frische.

“Bayerisch Nizza” – ein außergewöhnlicher Name, wie kam er zustande?
Christian Hans Müller: Zunächst ist Bayerisch Nizza der Kosename für unsere schöne Heimatstadt Aschaffenburg – ein Ausspruch, den seinerzeit angeblich König Ludwig I. anerkennend für unser schönes Klima geprägt haben soll. Doch das wissen bisher leider meist nur die Leute in und um Aschaffenburg. Für alle anderen wurde das Bier quasi um seinen Namen herum gebraut. Wie schon erwähnt: der typisch bayerische Braustil, der für den ersten Teil der Namensgebung steht, zu dem mittels des Dry-Hoppings die für die Côte d’Azur so typischen Aromen hinzukommen, aus denen sich „Nizza“ erklärt.

An welche Zielgruppe richten Sie sich mit dem Produkt? Ausschließlich an Clubbesucher, so wie der Name “Clubbier” es vermuten lässt?
Christian Hans Müller: Nicht ausschließlich, wobei hier ein Kern der Zielgruppe anzutreffen ist. Doch auch in der Speisegastronomie und in Bars eignet es sich hervorragend für ein neuartiges Genusserlebnis. Ebenso soll der Genuss zuhause nicht zu kurz kommen, weshalb der Fachhandel eine genauso wichtige Rolle spielt. Und hierbei haben wir die Erfahrung gemacht, dass sich die Zielgruppe weder auf das Alter bezogen noch in Männlein oder Weiblein unterscheiden lässt. Alle greifen fleißig zu und genießen. So stelle ich mir Bierkultur vor.

Über welche Distributionswege wird das Bier vermarktet?
Christian Hans Müller: Mehrstufig. Die Erstakquise wird komplett aus eigener Kraft unternommen. Unsere bisherigen Partner werden natürlich mit ins Boot geholt. Somit zählen wir inzwischen Großhändler, Fachhändler und Gastronomen zu unseren Kunden. Private Konsumenten bedienen sich u. a. hier bei “Bierzwerg”.

Welche Kommunikationsmaßnahmen nutzen Sie bei der Vermarktung des Produkts? Was machen Sie im Bereich Social Media?
Christian Hans Müller: Social Media ist uns sehr wichtig, daher gibt es die aktuellsten News zu Bayerisch Nizza auch ständig auf der Bayerisch-Nizza-Fanpage. Demnächst gehen wir mit dem Produkt sogar auf Tournee und werden in sieben großen, zunächst bayerischen Städten mit einem bekannten DJ Partys in lokal angesagten Clubs veranstalten, die auch wiederum über Facebook promotet werden. Und zwar von uns, vom DJ und dem Veranstalter. Das wird ein Spaß.

Ihr Unternehmen, die Hans Müller Sommelierbier GmbH, wurde im vergangenen Jahr gegründet – haben Sie denn bereits andere Produkte in Ihrem Portfolio?
Christian Hans Müller: Ja, da wir in Nischen denken, haben wir den Einstieg über die gehobene Gastronomie mit einem holzfassgereiften Gourmetbier gewählt, was wir als Jahrgangssymphonien abgefüllt sehr aufwändig herstellen, das “Müller Dreistern Sommelierbier”. Es ist ein Bier, das die gehobene Gastronomie genau dafür öffnen soll und eine spezielle Alternative zum zelebrierten Weingenuss bietet. Das ist uns aus dem Stegreif gelungen.

Sie selbst sind Dipl. Biersommelier, haben sich in Chicago ausbilden lassen. Erzählen Sie unseren Lesern davon: Wie kam es dazu und was hat die Ausbildung dort so besonders gemacht?
Christian Hans Müller: Unser erstes Bier deklarieren wir als Sommelierbier. Somit war sehr früh klar, dass der, der Sommelierbier verkauft, Biersommelier sein muss. Und als Freund amerikanischer Bierstile habe ich mich kurzerhand dazu entschlossen, diese Bildungsmaßnahme direkt im Mekka der Extreme – in Amerika – zu genießen. Es war fantastisch. Alleine schon, mit welcher Lockerheit das Thema Bier dort gehandhabt wird. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Daher habe ich auch noch genügend Ideen im Gepäck, mit denen der deutsche Markt sicherlich zur rechten Zeit ebenfalls bereichert werden kann.

Welche Dinge konnten Sie vom amerikanischen Biermarkt auf den deutschen Markt übertragen?
Christian Hans Müller: Bisher beschränkt sich das Ganze auf Prozesse, die den gemeinen deutschen Konsumenten nicht überfordern. Also “Dry-Hopping” und “Barrel-Aging”, sprich der Ausbau im Holzfass. Doch auch auf dem Hefe-Sektor oder im Verpackungsbereich gibt es noch Dinge, die über kurz oder lang den Einzug in Deutschland finden müssen.

Von Craft Beer hört man momentan fast überall – ist es der neue Trend im deutschen Biermarkt?
Christian Hans Müller: Ja. Und das wird auch noch eine Zeit so bleiben. Je mehr kreative Köpfe mitmischen, umso größer und umso interessanter wird diese Bewegung werden. Inzwischen sind die Medien auch verstärkt darauf aufmerksam geworden, was für viel Interesse bei der Bevölkerung sorgt. Es kommen regelmäßig neue Firmen dazu, manche Ideen bleiben aufgrund von fehlendem Kapital leider auf der Strecke. Aber auch hier kann sich vieles verändern. Ein interessanter Markt tut sich auf – auch für Investoren.

Ihr Unternehmen ist noch jung – wie geht es weiter? Was sind die nächsten Ziele, die Sie verfolgen?
Christian Hans Müller: Sicherlich ist das Hauptziel, eine etablierte Größe im Craft-Bier-Markt zu werden und zu bleiben. Dafür wird viel getan und die Akzeptanz im Markt und auch beim Wettbewerb macht stolz und zeigt, dass es ein spannendes Feld ist, auf dem man noch so viel machen kann. Als nächstes werden weitere Ideen umgesetzt. Ich erarbeite gerade Cross-Market-Strategien, die für viel Freude sorgen können. Es gibt so viel, was vor uns liegt. Brauen wir es einfach!

bayerisch-nizza.com | facebook.com/clubbier
sommelierbier.de | facebook.com/Sommelierbier

Wir bedanken uns für das offene und sehr interessante Interview und wünschen Bayerisch Nizza Clubbier weiterhin viel Erfolg! Wenn auch Sie eine interessante Marke haben, dann sollten wir uns unterhalten. Senden Sie uns einfach eine E-Mail mit dem Betreff „about-drinks Interview“ an redaktion@about-drinks.com – wir freuen uns auf Ihren Kontakt!


Interview: Gaffel – Besonders Kölsch

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Die Kölner Brauerei Gaffel hat jüngst mitgeteilt, dass das vergangene Jahr – wie bereits 2012 – ebenfalls wieder mit einem Rekord von mehr als 480.000 Hektolitern abgeschlossen wurde. Besonders die Fassbrause der Brauerei sorgte für positive Nachrichten: Im vergangenen Jahr legte das Kultgetränk um 4% zu und steuerte 18% zum Gesamtabsatz bei. Auch für 2014 hat man einiges geplant, in der vergangenen Woche wurde bereits das neue Karnevals-Partyfässchen vorgestellt.

Thomas Deloy, Geschäftsleitung Marketing und PR der Privatbrauerei Gaffel, spricht im Interview über die Brauerei, die Fassbrause sowie den regionalen Biermarkt.

Gaffel hat als erste Brauerei eine neue Fassbrause auf den Markt gebracht und ist Marktführer in diesem Segment. Was macht Sie so sicher, dass der Erfolg nachhaltig ist und keine negative Entwicklung nimmt?
Thomas Deloy: Als starke Kölschmarke haben wir mit Umsicht Gaffels Fassbrause konzipiert und gelauncht. Dass wir den Nerv der Zeit getroffen haben, macht uns stolz. Als wir im April 2010 starteten, war Gaffels Fassbrause eine sinnvolle Ergänzung unseres Sortiments. Wir können unsere Verwender nun den ganzen Tag begleiten. Tagsüber mit der alkoholfreien Gaffels Fassbrause und abends mit Gaffel Kölsch oder mit unserer neuen Innovation Gaffels Sonnhopfen. Nach fünf Monaten hatte Gaffels Fassbrause laut Mafo einen Bekanntheitsgrad von fast 44 Prozent. Die Marke wurde von uns nicht künstlich mit einem bombastischen Marketingetat aufgeblasen. Gaffels Fassbrause ist organisch gewachsen. Das ist ein Indikator für anhaltendes Wachstum. Wir bekommen vom Verbraucher zurückgespielt, dass der ausgezeichnete Geschmack ein Kaufimpuls ist. Der Gaumen entscheidet und nicht eine Mode, die bald wieder verschwindet. So sind wir als First Mover bei Gaffels Fassbrause von einem stetigen Wachstum in den nächsten Jahren überzeugt.

Fassbrausen schießen wie Pilze aus dem Boden. Ist diese Vielfalt Ihrer Meinung nach nicht der Anfang vom Ende?
Thomas Deloy: Das wird bei Nachahmerprodukten so sein, für uns gilt das nicht. Denn wir dürfen für uns in Anspruch nehmen, dass wir die neue Fassbrause als erste Brauerei auf den Markt brachten und als rheinisches Original mit Kultcharakter positionierten. Andere Brauereien haben den Erfolg erkannt und unser Produkt adaptiert, ohne die Wurzeln zu kennen und zu wissen, wo die Reise hingeht. Es ist bemerkenswert, dass wir trotz Nachahmer und Wetterkapriolen auch im vierten Jahr unseres Bestehens kräftig wachsen. In NRW hat Gaffels Fassbrause laut einer Erhebung von Nielsen einen Marktanteil von 52 Prozent, Veltins und Krombacher liegen bei 22,8 Prozent bzw. 20,2 Prozent.

Was unterscheidet Gaffels Fassbrausen von anderen Erfrischungsgetränken?
Thomas Deloy: Gaffels Fassbrause wurde als Getränk für aktive Menschen, die Wert auf Genuss und Lebensfreude legen, konzipiert. Sie ist Erfrischung pur, schmeckt hervorragend und bietet mit wertvollen Ingredienzien wie Vitamine, Mineralien einen Zusatznutzen. Der Bestandteil an Folsäure hat beispielsweise dazu geführt, dass viele schwangere Frauen zu Gaffels Fassbrause greifen. So schaffen wir einen optimalen Konsens zwischen Gesundheit und Genuss. Wir haben auf jeden Fall neue Zielgruppen, auch aus dem Bereich der Erfrischungsgetränke, erschlossen und erreichen nun den Verbraucher den ganzen Tag über. Man beginnt mit Gaffels Fassbrause und lässt den Tag mit Gaffel Kölsch oder unserem Hopfenbier Gaffels SonnenHopfen ausklingen. Mittlerweile wird Gaffels Fassbrause von einer breiten Bevölkerungsschicht getrunken: zu besonderen Anlässen wie beim Sport, in der Freizeit, bei Tagungen oder einfach als Ganztagesgetränk. Wir gewinnen also Käufer aus allen Bereichen.

Wie hoch ist der Anteil vom Gaffels Fassbrause am Gesamtergebnis der Brauerei?
Thomas Deloy: Im vergangenen Jahr haben wir mehr als 80.000 Hektoliter abgesetzt, das entspricht einen Zuwachs von 45 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Mittlerweile erzielen wir 15 Prozent unseres Umsatzes mit Gaffels Fassbrause. Das letzte Jahr lief für die Privatbrauerei Gaffel sehr erfreulich. In unserem Brauhaus Gaffel am Dom, das wir vor fünf Jahren eröffneten, konnten wir die Gästezahl 2012 um 15 Prozent steigern. Beim Absatz von Gaffel Kölsch mussten wir dem Trend des rückläufigen Bierkonsums entsprechend nur leichte Verluste hinnehmen. Gaffel bleibt aber weiterhin mit 30 Prozent Marktanteil die beliebteste Kölschmarke in der Gastronomie. Der Marktanteil im Handel stieg in den letzten Jahren von elf auf aktuell 15 Prozent. Unsere Familienbrauerei ist der zweitgrößte Kölsch-Anbieter und hat insgesamt einen Marktanteil von 21 Prozent.

Gaffel ist seit Jahrzehnten Kölsch-Marktführer in der Gastronomie. Wie festigt man diese Position?
Thomas Deloy: Wir verstehen uns als Dienstleister für die Gastronomie, unterstützen unterschiedliche Gastronomietypen und forcieren individuelle Maßnahmen. So werden wir den Anforderungen unserer Kunden gerecht. In den letzten Jahren haben wir moderne Gastro-Konzepte und neue Events etabliert. Dies ist ein Weg, mit dem wir junges Publikum gewinnen, die in neuen Bars und Kneipen, Musik, Kultur und Gaffel Kölsch vom Fass genießen. Erfreulicherweise erlebt das rheinische Brauhaus eine Renaissance, von der wir auch als Betreiber des Gaffel am Dom profitieren. Rheinische Gastronomiekonzepte wie die Ständige Vertretung überzeugen in ganz Deutschland. Unsere Gastro-Kultur ist beliebt, und darin steckt noch eine Menge Potential.

Was muss ein Kölsch bieten, um von der jungen Zielgruppe in der Gastronomie akzeptiert zu werden?
Thomas Deloy: Kölsch ist auch bei jungen Erwachsenen absolut akzeptiert. Das können wir als Marktführer der Kölsch-Gastronomie tagtäglich beobachten. Rund 70 Prozent der jungen Menschen trinken hier Kölsch vom Fass, denn Kölsch ist nicht nur ein Bier, sondern eine Lebenseinstellung. Flaschenbiere aus anderen Regionen werden zwar auch in der Szene getrunken. Doch in Köln und Umgebung stellt der Verzicht auf Kölsch für den Gastronom eine absolute Umsatzeinbuße dar. Aber man muss auf die Zielgruppe zugehen.

Unsere Tools reichen von gemeinsamer Konzeptentwicklung mit den Gastronomen, individueller Zielgruppen-Ansprache in den Objekten, Unterstützung junger Events, zielgruppenaffiner Angebote wie z. B. Klarglas-Flasche oder Szene-Glas bis hin zu einer individuellen Außenwerbelinie. Mit Gaffels Fassbrause und Gaffels SonnenHopfen haben wir zwei neue Produkte, die in der jungen Gastronomie stark nachgefragt werden und die wir auch in Fremdobjekten anbieten können. Weiterhin haben wir eigens für die junge Zielgruppe mit Gaffel 11 ein milderes Kölsch eingebraucht, das in der trendigen 0,5 Liter NRW-Flasche abgefüllt wird. Großen Wert legen wir auf das Design bei Gaffel 11. So hat sich das führende internationale Verpackungsportals „thedieline.com“ sowohl über das Etikett als auch unsere Retro-Flasche sehr lobend geäußert.

Köln und Kölsch ist im gesamten Bundesgebiet bekannt und beliebt. Der Markt konzentriert sich aber auf die Region. Suchen Sie Absatzmärkte auch außerhalb Ihres traditionellen Vertriebsgebietes?
Thomas Deloy: In der Tat ist unser Kernabsatzgebiet der Regierungsbezirk Köln. Hier sind wir zu Hause, kennen uns bestens aus und machen rund 90 Prozent unseres Absatzes. Durch Gaffels Fassbrause haben sich aber die Vertriebs- und Marketingaktivitäten verschoben. Wir sind jetzt beispielweise am Niederrhein, in Dortmund, Münster oder Westfalen präsent. Dort hat Gaffel Kölsch als Spezialität immer eine Rolle gespielt, aber nicht in der Masse. Dass Kölsch-Kultur Konjunktur hat, spüren wir in der Tat bei nationalen Gastronomie-Konzepten. An erster Stelle sind die Ständigen Vertretungen in Berlin, Bremen, Sylt und auch Köln zu nennen.

In Berlin wird Gaffel Kölsch in über 100 Gastro-Objekten ausgeschenkt. Eine Menge Potential steckt also in der rheinischen Schankwirtschaft. Auch im Ausland – z. B. in New York, Peking, aber auch den meisten EU-Ländern – wird gerne Gaffel Kölsch getrunken. Mittlerweile ist Gaffel außerhalb des Rheinlandes Synonym für die Sorte Kölsch und hat als einzige Kölschmarke eine nationale und internationale Bedeutung. Trotzt dieser positiven Entwicklung wollen wir aber eine regionale Marke bleiben. Regionalität ist aus unserer Sicht eine Stärke. Bier braucht Heimat, gerade in Köln, wo sich die Menschen stark über Kölsch und ganz besonders über ihre bevorzugte Marke identifizieren.

Mit welchen Marketingaktivitäten unterstützen Sie Ihre Stammmarke Gaffel Kölsch?
Thomas Deloy: Wir möchten die Marke emotional aufladen und sind mit dem der 1. FC Köln als Premiumpartner verbunden. In Köln ist der Verein bekanntermaßen ein höchst emotionales Thema. Wir positionieren uns als das Fan-Kölsch und nutzen eine breite Kommunikationsklaviatur. Zum Einsatz kommen beispielsweise FC-Partyfässchen, POS-Aktivitäten im Handel, Autogrammstunden mit den Kickern und Anzeigen mit Fußballbezug. Zudem sind wir Partner von Bayer 04 Leverkusen und unterstützen Fortuna Köln. Aber auch in der Kölner Kultur engagieren wir uns bei klassischer Musik in der Philharmonie, moderner Kunst im Museum Ludwig oder als Partner der Musikhochschule Köln, des Kölnischen Kunstvereins und der Oper. Wichtig ist für uns, dass wir als regionale Marke in der Region Präsenz zeigen.

Bei der Vermarktung spielt natürlich auch das Internet eine wichtigere Rolle, zunehmend auch Facebook. Die Themen Internet und Social Media haben wir schon früh besetzt. Folgerichtig sind wir in diesem Bereich Marktführer, was die Likes und Klicks angeht. Die klassische Werbung bleibt weiterhin im Fokus. Unsere VKF, die in den WM- und EM-Jahren immer Fußball zum Thema hat, wird gerade konzipiert. Kooperationen im Handel haben bei uns eine nicht unwesentliche Bedeutung. So arbeiten wir eng mit namhaften Unternehmen wie Germanwings zusammen und bieten spezielle Aktionen und Gewinnspiele an.

Wie wird sich Ihrer Meinung nach der Biermarkt Deutschland in den nächsten Jahren und Jahrzehnten entwickeln?
Thomas Deloy: Bei gleicher demographischer Entwicklung dürfte der Pro-Kopf- und absolute Verbrauch weiter sinken. Der Verdrängungswettbewerb wird stärker, die Konsolidierung in der Branche nimmt zu. Zu den Verlierern dürften kleine- und mittelständige Brauereien zählen, die nicht in Innovationen investieren wollen oder können. Anbieter von Spezialitäten wie Kölsch oder sogenannte Microbreweries, also kleine, feine Marken, werden vom zunehmenden Trend der Konsumenten profitieren, Vielfalt zu genießen. Wir haben wie bei der Fassbrause antizipiert und mit Gaffels SonnenHopfen ein neues Bier gebraut, das dem Wunsch nach Neuem Rechnung trägt.

gaffel.de | facebook.com/Gaffel

Wir bedanken uns für das offene und sehr interessante Interview und wünschen Gaffel weiterhin viel Erfolg! Wenn auch Sie eine interessante Marke haben, dann sollten wir uns unterhalten. Senden Sie uns einfach eine E-Mail mit dem Betreff „about-drinks Interview“ an redaktion@about-drinks.com – wir freuen uns auf Ihren Kontakt!

Top 5 der Bier-Gadgets für heiße Sommertage

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Mit dem Temperaturanstieg, dem Beginn der Eventsaison und der sommerlichen Ausflugslaune kommt vor allen eins: Die Lust auf Bier. Da müssen wir Deutschen uns gar nicht schämen, das ist genetisch! Immer auf dieselbe Art und Weise im Biergarten oder am See das kühle Blonde zu schlürfen, ist aber irgendwann auch nicht mehr aufregend – wenngleich immer lecker. Hier ein paar Gadgets für ein bisschen Nervenkitzel im diesjährigen Biersommer.

Der Biergürtel
Niemand kann die Nützlichkeit eines Biergürtels wirklich ernsthaft bestreiten wollen. Jederzeit ein kühles Helles, Weißes oder Dunkles griffbereit haben? Das ist der Traum. Die Dosenbierhalterung ist strategisch günstig um den ganzen Körper gelegt, so dass auch Hintermann und Banknachbar mit anstoßen dürfen. Einziges Manko: Das Bier liegt vielleicht zu nah am Körper und wird vor allem bei körperlicher Erregung über die vielen Deutschland-Tore schnell warm.

Der Bierdeckel-Auffänger
Einfach das Bier öffnen und fallen lassen: Dropandcatch eben. Dieser clevere Wandbewohner ist an praktischem und künstlerischem Wert kaum zu übertreffen. Das Holzstück hält nicht nur einen Bieröffner bereit, sondern auch ein magnetisches Auffangbecken für Bierdeckel. Hier gibt’s weitere Infos.

Die „iBeer“-App
Nicht wirklich nützlich, dabei aber richtig unterhaltsam ist die App „iBeer“. Hiermit kann die Verkostung von Freibier simuliert werden. Dazu einfach die Applikation aktivieren und das Smartphone an der Unterlippe nach hinten kippen – und das abgebildete Bier leert sich mit der Neigung. Hier sieht man die App im Einsatz.

„myPromille“-App
Diese, sagen wir mal, nützliche Anwendung, hilft uns festzustellen, wie hoch unser Alkoholpegel ist. Gerade für Fahrradfahrer dürfte das brisant sein, Autofahrer sollten natürlich von vornherein nichts trinken. Die App kalkuliert die Promille, indem sie das persönliche Profil (Geschlecht, Größe, Gewicht etc.) mit den verkosteten Getränken und der Zeit verrechnet. Anschließend zeigt sie dem Nutzer auf, was in diesem Zustand auf keinen Fall mehr getan werden darf – samt möglicher Strafen – und in wie vielen Stunden wieder mit Nüchternheit zu rechnen ist.

Tragbares Sprudelgerät
Der so genannte Portable Carbonator ist ein Segen für alle, die Bier ohne Kohlensäure als Verbrechen empfinden. Und das dürften einige sein! Leider passiert das aber immer wieder mal, jeder hat sein Bier schon mal irgendwo abgestellt und fand es stundenlang nicht wieder. In diesem Fall einfach das abgestandene Bier in den Kohlensäure-Behälter, etwa drei Minuten warten und voilà! Es kann inzwischen sogar ein Bierkonzentrat gekauft werden, wodurch man sein Bier selbst aus Wasser herstellen kann. Damit ist jeder Campingtrip gerettet.

Quelle: Stylonic | stylonic.de | facebook.com/stylonic

Matthias Schweighöfer: Markenbotschafter für das neue Krombacher Hell

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Im Februar 2014 hat Deutschlands bekannteste Biermarke eine neue Sorte auf dem Markt eingeführt: Das Krombacher Hell, ein vollmundig süffiges Lagerbier. Beworben wird es über eine groß angelegte Kampagne in ganz Deutschland, die besonders die Frauen und Männer ansprechen soll, die weniger herbes Bier bevorzugen. Der Star der Kampagne: Matthias Schweighöfer, zur Zeit wohl einer der beliebtesten und gefragtesten Schauspieler, Regisseur und Produzent. Er ist bekennender Biertrinker, passt perfekt zur Krombacher Hell-Zielgruppe und bringt die Markenbotschaft sympathisch und mit dem für ihn typischen schelmischen Lächeln auf den Punkt: Die Nacht wird Hell.

Im Interview sprach Matthias Schweighöfer über das neue Produkt, seine Tätigkeit als Markenbotschafter sowie über einen gelungenen Abend mit seinen Freunden.

Nach Vaterfreuden in doppelter Hinsicht (Film und Sohn – herzlichen Glückwunsch!) kommt so ein Feierabendbierchen sicher ganz recht, oder? Trinken Sie gerne Bier?
Matthias Schweighöfer: Ich trinke gerne Bier. Gerne zum Feierabend, irgendwo draußen, wo es schön ist.

Trinken Sie Bier denn lieber alleine, zum Abschalten, oder in geselliger Runde, zum Feiern?
Matthias Schweighöfer: Ich kann beides. Auch zum Abschalten, aber eher in Gesellschaft. Ich bin nicht jemand, der unbedingt alleine trinkt.

Was ist für Sie eine typische Biersituation?
Matthias Schweighöfer: Irgendwie Sommer und draußen sitzen.

Bei Ihrem Erfolg flattern wahrscheinlich häufiger Angebote namhafter Firmen herein, die mit Ihnen werben möchten. Was ist für Sie entscheidend, damit Sie das Angebot als Werbepartner / Markenbotschafter annehmen?
Matthias Schweighöfer: Ich muss hinter der Marke stehen. Ganz klar. Oder Gegebenes gerne selbst konsumieren.

Was verbinden Sie mit der Marke Krombacher – außer Fußball und Formel 1?
Matthias Schweighöfer: Vor allem einen schönen Abend mit Freunden. Ein Lebensgefühl. Sommer.

Was ist Ihnen durch den Kopf geschossen als Sie für die neue Krombacher Hell Kampagne angefragt wurden?
Matthias Schweighöfer: Cool. Das mache ich. So bin ich.

Was sagen Ihre Freunde eigentlich dazu?
Matthias Schweighöfer: Meine Freunde finden das absolut vertretbar. Und mögen auch das Bier sehr gern.

Am 6. März 2014 startete die Funkkampagne in NRW mit Ihnen als Markenbotschafter für Krombacher Hell. Was begeistert Sie am Krombacher Hell?
Matthias Schweighöfer: Ich trinke gerne ein helles, also nicht so herbes Bier. Und ich habe mich schon öfters gefragt: Warum gibt es das eigentlich nicht von Krombacher?

Im Funkspot sagen Sie „Momentchen mal, ich würde das gerne erst mal probieren, bevor ich Werbung mache“. War das wirklich so?  
Matthias Schweighöfer: Das war wirklich so. Wenn es tatsächlich Menschen gibt, die das Bier meinetwegen trinken, fänd‘ ich es schlimm, wenn ich für etwas werbe, das ich eigentlich selbst niemals trinken würde.

Auf dem Plakat sitzen Sie mit einem Freund an einem urbanen Fluss und die Nacht wird Hell – kennen Sie das Gefühl oder die Situation?
Matthias Schweighöfer: Absolut. Ein Bier, ein See oder ein schöner Blick. Das ist toll.

Was ist Ihr Tipp für einen gelungenen Abend? Wie sieht für Sie ein gelungener Abend aus?
Matthias Schweighöfer: Die Menschen um mich zu scharren, die mir wichtig sind. Kerzen und gute Gespräche. Gutes Essen und ein paar Krombacher Hell.

Mit einem Augenzwinkern: Zum Schluss haben Sie noch die Gelegenheit eine Taufrede für das Krombacher Hell zu halten. Was möchten Sie dem neuen Bier mit auf den Weg geben?
Matthias Schweighöfer: Auf viele schöne Abende, die Du Menschen bescherst, die auf das Leben, das Glück, die Gesundheit, die Geburt, die Hochzeit, den Geburtstag und auf viele andere schöne Dinge mit Dir anstoßen.

Krombacher Brauerei Bernhard Schadeberg GmbH & Co. KG | krombacher.de

Wir bedanken uns bei Krombacher für das offene und sehr interessante Interview und wünschen Matthias Schweighöfer sowie dem Krombacher Hell weiterhin viel Erfolg! Wenn auch Sie eine interessante Marke haben, dann sollten wir uns unterhalten. Senden Sie uns einfach eine E-Mail mit dem Betreff „about-drinks Interview“ an redaktion@about-drinks.com – wir freuen uns auf Ihren Kontakt!

SIN No. 8 – eine sündige Kombination

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In hiesigen Breitengraden weiß man, dass das Mischen von Bier und Wein einer Todsünde gleicht. Deshalb wird zum Dinner, in der Bar oder gemütlich abends auf dem heimischen Sofa oftmals entweder das eine oder das andere getrunken – für die meisten ist eine Kombination aus beiden undenkbar. Dass aber auch ein “und” möglich ist, beweist nun SIN No. 8. Die achte Todsünde kombiniert Bier und Wein und hat dadurch einen sündig-süffigen Cocktail der anderen Art kreeiert.

about-drinks ließ es sich nicht nehmen, ein Interview mit Gerald Wüst, Marketing-Leiter der Zimmermann-Graeff & Müller Wein- und Sektkellerei GmbH & Co., zu führen.

Der Volksmund sagt: „Bier auf Wein, das lass sein“ – einen Rat, den SIN No. 8 getrost ignoriert. Warum?
Gerald Wüst: Der Volksmund sagt aber auch Wein auf Bier, das rate ich Dir! Deshalb füllen wir auch immer zuerst das Bier und dann den Wein in die Flasche (mit einem verschmitzten Lächeln). Aber im Ernst, weil SIN No. 8 ein Wein-Bier-Mischgetränk ist, das aus unserer Sicht super lecker, einfach unwiderstehlich – nahezu süffig – ist und bei dem die Süße des Weins mit der Herbe des Biers ein spannendes Spiel abgibt, mussten wir das Produkt bringen. Sozusagen: undenkbar. verboten anders. sündhaft gut.

Wie kam es zu der Idee, Bier und Wein gemeinsam als Mischgetränk anzubieten?
Gerald Wüst: Dominik Hübinger, Geschäftsführer ZGM, ist als echter Moselaner ein absoluter Wein-Fan. Bei jeglichen Festen und Feierlichkeiten im Freundes- und Bekanntenkreis kommt ihm nur eins ins Glas: der Saft der Reben, die an den steilen Hängen des Moseltals reifen. Bier, in welchen Variationen auch immer, schmeckt ihm einfach nicht.
In einem unbeobachteten Moment während einer Party nutzten zwei seiner Freunde die Gunst der Stunde und begingen eine Sünde, die beim bloßen Gedanken daran das Blut in den Adern gefrieren lässt: Sie nahmen ein Glas Bier und gossen Weißwein hinein. Vielleicht würde ja dieses „Getränk“ dem ZGM-Geschäftsführer schmecken. Dominik Hübinger ließ sich überreden und kostete die „neue Kreation“ seiner Freunde.
Er war begeistert. „Endlich ein Bier (-Mischgetränk), das schmeckt,“ so Dominik Hübinger. Gemeinsam mit den Produktentwicklern von ZGM feilte er weiter an der perfekten Rezeptur bis schlussendlich ein Getränk entstand, das so undenkbar, verboten anders und doch sündhaft gut ist.

Erzählen Sie unseren Lesern etwas zum Hintergrund des Produktnamens „SIN No. 8“.
Gerald Wüst: Der Name ist Programm, denn „sin“ ist das englische Wort für Sünde. Und da es bereits sieben Todsünden gibt, steht die neue „sündhaft gute, aber eigentlich verbotene“ Mischung von Wein und Bier für die achte.
Nach den sieben Todsünden – Hochmut, Habgier, Wollust, Rachsucht, Maßlosigkeit, Neid und Faulheit – folgt jetzt SIN No. 8: ein Wein-Bier-Mischgetränk.

Welche Zielgruppe soll mit dem Produkt angesprochen werden?
Gerald Wüst: Zielgruppe sind 25- bis 45-jährige Frauen und Männer, die tendenziell „open-minded“ sind.

Über welche Distributionswege wird SIN No. 8 vermarktet?
Gerald Wüst: Wir sind im Verhältnis zu den großen Brauereikonzernen ein kleines Unternehmen, noch dazu familiengeführt. Auf der ProWein wurden wir von Anfragen nach dem Produkt nahezu überrannt. Über einen so großen Erfolg waren wir ganz ehrlich gesagt dann doch überrascht, auch wenn wir natürlich im Vorfeld große Hoffnung in das Produkt setzten. Wir besitzen keine allzu große Vertriebsmannschaft, jeder Händler, der das Produkt verkaufen möchte, kann es bei unserem ZGM-Vertriebsteam unter Tel. 06542 419-0 beziehen. SIN No. 8 ist im Lebensmittelhandel in der Wein-/Cocktail-Abteilung, in ausgewählten Getränkefachhandlungen und in der Gastronomie erhältlich.

Welche Kommunikationswege nutzen Sie bei der Vermarktung? Was machen Sie im Bereich Social Media?
Gerald Wüst: Wir vertrauen auf die Mund-zu-Mund-Empfehlung und auf die Produkttester/Blogger im Internet, also all diejenigen, die von unserem Produkt begeistert sind und es weiterempfehlen – wir kommen ja jetzt schon den Aufträgen kaum hinterher.
Millionen in TV Werbung zu stecken, das überlassen wir den großen Softdrink- oder Bierfirmen!

Abschließend: Wie und wo genießt man SIN No. 8 am besten?
Gerald Wüst: Am Abend an einer Bar, bei einer lockeren Party, in der Szenekneipe, beim WM-Schauen, gemeinsam mit Freunden, immer wenn es eine gute Gelegenheit für einen Drink gibt.

Zimmermann-Graeff & Müller Wein- und Sektkellerei GmbH & Co | zgm.de

Wir bedanken uns für das offene und sehr interessante Interview und wünschen SIN No. 8 weiterhin viel Erfolg! Wenn auch Sie eine interessante Marke haben, dann sollten wir uns unterhalten. Senden Sie uns einfach eine E-Mail mit dem Betreff „about-drinks Interview“ an redaktion@about-drinks.com – wir freuen uns auf Ihren Kontakt!

Kristian Walsoe: “Astra. Was dagegen?”– Marke und Markenführung

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“Astra. Was dagegen?” – die meisten werden wohl schon irgendwo einmal diesen Satz gehört oder auf einem der kultverdächtigen Kampagnen-Motive gelesen haben. Die Marke Astra schafft es wie keine andere, mit ihrer schrägen, frechen und unangepassten, aber immer charmanten Art zu begeistern. Die Verbundenheit zur Heimat Hamburg bzw. St. Pauli und die faszinierende Geschichte von dem Beinahe-Aus im Jahr 1997 bis hin zur heutigen nationalen Expansion zeigt, wie eine erfolgreiche Markenführung aussieht.

Kristian Walsoe, Marketing Director und Mitglied der Geschäftsführung bei der Carlsberg Deutschland GmbH, zu der Astra gehört, stand about-drinks Rede und Antwort rund um die Themen zur Marke und Markenführung.

Lieber Herr Walsoe, schön, dass Sie Zeit gefunden haben. Zuerst zu Ihrer Person: Wie sah Ihr Weg in die Getränkebranche aus?
Kristian Walsoe: Mich hat es schon früh in diese Branche und zu dem spannenden und lebendigen Produkt Bier gezogen. Daher bin ich bereits 2001 zur Brauerei Carlsberg, der viertgrößten Brauereigruppe der Welt, gegangen und habe mich seitdem in der Gruppe im Rahmen verschiedener Stationen beruflich weiterentwickelt. Ich war bereits in unterschiedlichsten Ländern und Kulturen für Carlsberg tätig, darunter z.B. Dänemark, Asien und aktuell Deutschland. Der Fokus meiner Aufgaben lag dabei immer im kommerziellen Bereich, meistens im Marketing.

In welcher Position sind Sie momentan tätig?
Kristian Walsoe: Ich arbeite als Marketing Director für Carlsberg Deutschland.

Was ist für Sie das Faszinierende an dieser Branche und besonders am Biermarkt?
Kristian Walsoe: Bier ist ein Produkt, zu dem fast jeder eine Meinung und eine spezielle Beziehung hat. Das Getränk spielt in den unterschiedlichsten Kontexten eine Rolle und ist ebenso wie seine Zielgruppen sehr facettenreich und vielseitig. Im Gegensatz zu anderen, klassischen FMCGs ist es viel emotionaler belegt. Es geht daher mit Blick auf das Marketing auch weniger darum, einzelne Funktionen zu vermitteln. Vielmehr kreieren wir mit unserem Produkt einen besonderen Lifestyle und schaffen unvergessliche Momente im sozialen Kontext. Das finde ich sehr reizvoll.

Und was finden Sie an der Marke Astra am faszinierendsten?
Kristian Walsoe: Die Marke hat eine beeindruckende Geschichte hinter sich! Seit der Repositionierung im Jahr 1998 und dem damit verbundenen Start der „Astra. Was dagegen?“-Kampagne hat Astra eine einzigartige Erfolgsgeschichte hingelegt und sich zu einer ganz besonderen Marke entwickelt: Schräg, frech, tolerant und unangepasst trotzt Astra charmant dem Mainstream und bleibt sich dabei selbst treu. Die Marke ist Kult, aber im Gegensatz zu anderen Bieren braucht Astra kein “Schischi“.

Was an Astra so fasziniert und die Marke bei den Fans so beliebt macht, ist ihr geradliniger, ehrlicher und authentischer Charakter, mit dem Astra auch mal gegen den Strom schwimmt und nicht jeden Trend mitmachen muss. Im Gegenteil: Eine solch spezielle Marke in ein „Massen-Kostüm“ zu zwängen, wäre fatal. Denn Astra steht vor allem für Non-Konformismus – aber immer gepaart mit Humor und einem gewissen Augenzwinkern. Der Anker, fester Bestandteil des Markensymbols von Astra, ist Synonym für die Heimat der Marke – St. Pauli – der sich Astra eng verbunden fühlt und in ihrem Kern sehr ähnelt: Beide haben einen rauen Charme und sind manchmal provokant, dabei aber immer herzlich und liebenswert! Das Herz drückt die Lebensfreude, Liebe & den Spaß aus, den Astra mit seinen Fans verbindet.

Nach Astra Arschkalt als Winter-Edition gibt es jetzt das neue Astra Nackt. Ein sommerlich-frisches Pils also?
Kristian Walsoe: Ja, die berüchtigte Hafenknolle traut sich was und zieht jetzt mit Astra Nackt, einem erfrischen Sommerbier, blank. Dabei geizt Astra Nackt ganz und gar nicht mit seinen Reizen: Mit 4,7% vol., seiner angenehm leichten Bittere und einem ausgewogen malzigen Aroma ist es besonders sommerlich-frisch und süffig.

Dann wird es doch bestimmt auch dazu wieder ein neues Plakat-Motiv geben?
Kristian Walsoe: Genau! Und wer das neue Plakat sieht, trifft dabei auf bekannte Gesichter: Die Astra Models Tom, Helen und David sorgten bereits mit ihren nackten Tatsachen auf dem Plakat zum Winterbier Astra Arschkalt für Aufmerksamkeit und Gesprächsstoff. Das neue Motiv ist dabei quasi eine logische thematische Fortführung: halbnackt im Winter, splitternackt im Sommer! Diesmal wurde beim leckeren Bierchen im Hamburger Schanzenviertel geshootet.

Wieder einmal sehr kultverdächtig! Auch die anderen Kampagnen-Plakate haben ja mittlerweile Kultstatus erlangt. Wer übernimmt die Konzeption für diese Plakate?
Kristian Walsoe: Die Kreativ-Agentur Philipp und Keuntje (PuK), mit denen wir schon viele Jahre gemeinsam auf Astra arbeiten, entwirft –  natürlich in enger Abstimmung mit uns  – diese einzigartigen Plakatmotive.

Ist die frech-hamburgerische Art so etwas wie das Aushängeschild des Astra-Marketings?
Kristian Walsoe: Astra wäre nicht Astra ohne seine Heimat Hamburg bzw. St. Pauli und die damit verbundene faszinierende Geschichte von dem Beinahe-Aus im Jahr 1997 bis hin zur heutigen erfolgreichen nationalen Expansion. Die freche, humorvolle wie auch rebellische Kampagne „Astra. Was dagegen?“ zieht sich als Leitmotiv seit 1998 durch all unsere Kreationen und ist Kernstück der unverwechselbaren Markenführung.

Mussten Sie sich als Däne und damit als „Nicht-Hamburger“ zu Beginn Ihrer Tätigkeit bei Astra erst mit dieser Art von Humor anfreunden?
Kristian Walsoe: Nein, das war wirklich nicht schwer. Astra spielt zwar öfter mit Worten, weshalb ich mich anfangs aufgrund ein paar Sprachbarrieren das ein oder andere Mal über Unterstützung bei der Übersetzung gefreut habe. Aber die unverwechselbare Bildsprache und der großartige Humor der Marke sprechen eine internationale Sprache und wirken auch über Ländergrenzen hinweg.

Hat sich diese Markenausrichtung mit der Zeit entwickelt oder war dieses „Freche“ von Beginn an Kern der Kommunikation/Werbung?
Kristian Walsoe: Um den Negativ-Trend Ende der 90er zu stoppen und die Kehrtwende zu schaffen, musste es gelingen, eine eigene Identität und klare Positionierung von Astra zu realisieren. Unter dem Motto „Differentiate oder Die“ bzw. „Wer klein ist, muss laut sein!“ entstand die neue, mutige und einzigartige Kampagne, mit der dem Gedanken Rechnung getragen werden sollte, dass Astra keine Premium-Biermarke wie so viele anderen Biermarken im Markt ist, aber trotz ihrer begrenzten Mittel etwas Einzigartiges zu bieten hat: Astra kommt aus St. Pauli und ist wie St. Pauli – genau dieses Image wurde damals für die Kampagne „Astra. Was dagegen?“ genutzt, mit der Zielsetzung, Astra zu retten!

Die Kampagne ist provokant, non-konformistisch, humorvoll – sprich: eine sehr ungewöhnliche Bierkampagne, die es bis dato in dieser Form noch nicht gab und die sich von allen anderen Bierwerbungen abgrenzte. Heute zeigt sich immer noch der Erfolg und die Kontinuität der Kampagne – welche sich im Kern seit 1998 nicht geändert hat.

Besteht Ihrer Meinung die Gefahr, dass das Produkt an sich bei solch starker Werbung zusehends in den Hintergrund tritt?
Kristian Walsoe: Nein, die Gefahr sehe ich nicht, dazu ist das Gesamtkonzept zwischen Marke und Motiv zu stimmig.

Was ist neben der besagten Plakat-Werbung noch Bestandteil des Astra-Marketings?
Kristian Walsoe: Neben den Motiven legen wir einen großen Fokus auf den Bereich Digital. Hierzu zählen z.B. die Webseite und der Online-Shop von Astra sowie eine sehr erfolgreiche Facebook-Fanpage. Zudem setzen wir in diesem Jahr erstmals eigene Virals zu Marketing-Zwecken ein, wie z.B. zu Ostern mit der Frage „Wer war zuerst da? Die Henne oder das Ei“. Auch zu unserem neuen Produkt Astra Nackt werden wir ein Viral produzieren und unsere Fangemeinde damit hoffentlich ebenso begeistern wie mit unseren anderen Aktivitäten.

Gibt es darüber hinaus noch andere Ideen für die Zukunft? Können wir auch weiterhin mit kultigen Kampagnen rechnen?
Kristian Walsoe: Ja, ich kann Ihnen versprechen, dass wir auch zukünftig mit neuen Ideen überraschen werden.

Zum Schluss noch einmal zu Ihnen: Müssen Sie selbst eigentlich auch noch immer schmunzeln, wenn Sie irgendwo Astra-Plakate sehen? ;-)
Kristian Walsoe: Auf jeden Fall, ich liebe die Plakate! Sie haben für mich jedes Mal einen unglaublichen „Wow“-Effekt!

Astra Bier | astra-bier.de | facebook.com/AstraBier
Carlsberg Deutschland | carlsbergdeutschland.de

Wir bedanken uns für das offene und sehr interessante Interview und wünschen Kristian Walsoe und Astra Bier weiterhin viel Erfolg! Wenn auch Sie eine interessante Marke haben, dann sollten wir uns unterhalten. Senden Sie uns einfach eine E-Mail mit dem Betreff „about-drinks Interview“ an redaktion@about-drinks.com – wir freuen uns auf Ihren Kontakt!

Herbert Sollich: Sport-Sponsoring der VELTINS Brauerei

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Vor rund einem Monat verlängerten die VELTINS Brauerei und der FC Schalke 04 den Namensrechtsvertrag für die VELTINS-Arena vorzeitig um weitere vier Jahre bis 2019. Neben dem Club aus Gelsenkirchen betreibt die sauerländer Brauerei auch ein Sponsoring beim VfL Wolfsburg. Aber nichr nur im Profifußball, sondern auch im nationalen Wintersport sowie im regionalen Breitensport engagiert sich die Brauerei.

Über das Sponsoring im Sport, insbesondere die Vertragsverlängerung mit der VELTINS-Arena, sprach about-drinks mit Herbert Sollich, Marketingdirektor und Mitglied der Geschäftsleitung der Brauerei C. & A. VELTINS.

Herbert Sollich (Jahrgang 1962) studierte Betriebswirtschaftlehre an der Universität Trier und absolvierte sein Studium 1990 als Diplom-Kaufmann. Von 1991 bis 1993 machte er seine Trainee-Ausbildung bei der Holsten Brauerei Hamburg im Bereich Marketing. Anschließend war er drei Jahre Leiter Sponsoring, Messen, Veranstaltungen der Brauerei C. & A. VELTINS. Seit Mai 1996 ist er bei VELTINS Marketing-Direktor und in der Funktion Prokurist Mitglied der Geschäftsleitung.

Herr Sollich, Anfang Mai haben die Brauerei und der Fußball-Bundesligist FC Schalke 04 den Namensrechtsvertrag für die VELTINS-Arena verlängert. Was genau sieht der Vertrag vor?
Herbert Sollich: Der gerade vorzeitig verlängerte Namensrechtsvertrag beinhaltet neben der Namensgebung unter anderem auch dominante Marketingrechte der Premium-Pilsmarke in der VELTINS-Arena.

Natürlich wird in der Arena auch VELTINS ausgeschenkt – hat sich an den Ausschankrechten ebenfalls etwas verändert?
Herbert Sollich: Die Fans der Königsblauen können unverändert ihr frisches VELTINS in der Arena genießen. Das exklusive Bierlieferungsrecht wurde bereits bis 2023 verlängert.

Was macht den besonderen Charakter der VELTINS-Arena aus?
Herbert Sollich: In den nunmehr 13 Jahren hat die VELTINS-Arena bewiesen, dass sie Gastronomiekompetenz auf hohem Niveau gewährleistet – es ist buchstäblich ein Event-Tempel. Die Brauerei C. & A. VELTINS hat ja bereits in der Bauphase die gastronomische Getränkeinfrastruktur mitgeplant. Sie ist bis heute einmalig geblieben. Wir können  mit der dezentralen Tankversorgung gewährleisten, dass der Besucher frisches VELTINS mit bester Zapfqualität serviert bekommt.

Was sind denn die außergewöhnlichen Eigenschaften?
Herbert Sollich: Tatsächlich ist der Ausschank in dieser Form einmalig in Europa. Über 5.500 Meter Bierleitungen mit eingebauter Kühlung führen aus vier Kühlzentren der Arena-Katakomben zu 110 Zapfhähnen – in 31 Kiosken, Business-Clubs und Restaurants ist erstklassiger Pilsgenuss angesagt!

Wann und wie begann denn die Zusammenarbeit mit dem FC Schalke 04? Warum gerade dieser Verein?
Herbert Sollich: Die Brauerei C. & A. VELTINS hatte 1997 das Hauptsponsoring von Mannschaft und Verein übernommen und war bis 2001 auf den Trikots des Champions-League-Teilnehmers präsent: Eine Verbindung, die mit dem Hauptsponsoring der neu gebauten Arena AufSchalke im Jahr 2001 fortgesetzt wurde und mit der Übernahme der Namensrechte im Jahr 2005 ihren Höhepunkt fand. Der FC Schalke 04 gehört zu den beliebtesten Clubs der Fußball-Bundesliga. Mit seiner tiefen Verwurzelung im Herzen Westfalens und seiner großen Anhängerschaft in ganz Deutschland ist der Verein für uns der ideale Partner.

Was planen Sie denn in Sachen Marketing in Zukunft mit dem Verein?
Herbert Sollich: In den kommenden vier Jahren wollen beide Partner den Fokus noch stärker auf Aktionen im Social Media-Bereich sowie auf Fan-Aktivitäten legen. Aber selbstverständlich setzen wir die facettenreichen Maßnahmen mit dem Club unverändert fort.

Wird man bei einer solchen Zusammenarbeit eigentlich irgendwann selbst zum Schalke-Fan? ;-)
Herbert Sollich: Selbstverständlich wird man bei solch einer engen und vertrauensvollen Zusammenarbeit mit einem Verein, wie wir Sie mit dem FC Schalke 04 führen, auch ein Fan.

Warum haben Sie sich damals für ein Sponsoring im Fußball-Bereich entschieden?
Herbert Sollich: Das Sponsoring entwickelte sich in den 90er-Jahren zu einem wertvollen strategischen Kommunikationsinstrument innerhalb der Markenführung. Die Marke VELTINS setzt deshalb auf einen Mix im Sportsponsoring, in dem Fußball – und insbesondere der FC Schalke 04 – als reichweitenstarke Sportart die tragende Rolle übernimmt.

Ist VELTINS noch mit weiteren Sponsorings/Kooperationen im Sport vertreten? Wenn ja, welche sind das?
Herbert Sollich: Seit Beginn der Fußballsaison 2013/2014 engagiert sich die Brauerei C. & A. VELTINS beim VfL Wolfsburg. Die Premium-Partnerschaft umfasst neben dem Stadion-Ausschank unter anderem ein umfassendes Marketingpaket sowie Sonderaktionen für die Fans des VfL Wolfsburg.“

Das Engagement im Sport gilt ja aber sicher nicht nur für die „Großen“. Gerade im Sauerland gibt es ja auch viele regionale Vereine – bspw. im Leichtathletik- oder Wintersport-Bereich. Gibt es dort ähnliche Kooperationen?
Herbert Sollich: Bereits seit vielen Jahren engagiert sich die Brauerei C. & A. VELTINS darüber hinaus im internationalen Bobsport und fördert aktiv die Winterberger Bob- und Rodelbahn. Neben den gezielten Sponsoringaktivitäten im nationalen Spitzensport fördert die Brauerei mit ausgewählten Sponsorships den Breitensport, beispielsweise als Trikotsponsor ausgewählter Amateur-Fußballvereine in der Region. Das ist Basisarbeit, die zum VELTINS-Markenimage hervorragend passt.

Welches Ihrer Produkte eignet sich denn am Besten zum Genuss nach sportlicher Tätigkeit?
Herbert Sollich: Mit der VELTINS Fassbrause in den Sorten Zitrone, Apfel-Kräuter und Holunder hat die Brauerei C. & A. VELTINS die passende Erfrischung im Portfolio. Alle drei Geschmacksrichtungen sind alkoholfrei, kalorienreduziert und die Sorten Zitrone und Apfel-Kräuter zudem isotonisch – also perfekt für den Genuss nach dem Sport.“

Zum Schluss noch einmal zu Ihnen: Wie werden Sie die WM-Spiele der deutschen Nationalelf schauen?
Herbert Sollich: Ich würde mich freuen, wenn ich mit frischem VELTINS auf zahlreiche schöne Tore der deutschen Nationalmannschaft anstoßen könnte.

Brauerei C. & A. VELTINS GmbH & Co. KG | veltins.de | vplus.de | veltins-fassbrause.de

Wir bedanken uns für das offene und sehr interessante Interview und wünschen Herbert Sollich sowie der Veltins Brauerei weiterhin viel Erfolg! Wenn auch Sie eine interessante Marke haben, dann sollten wir uns unterhalten. Senden Sie uns einfach eine E-Mail mit dem Betreff „about-drinks Interview“ an redaktion@about-drinks.com – wir freuen uns auf Ihren Kontakt!

Catharina Cramer: Als Frau in einer “Männer-Domäne”

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Wenn man über Bier und Brauereien in Deutschland spricht, dann fällt unweigerlich auch immer der Name einer Frau: Catharina Cramer. Die smarte 36-Jährige ist seit dem Tod ihres Vaters Albert im November 2012 alleinige Chefin der WARSTEINER Brauerei und führt diese mittlerweile in der neunten Familien-Generation. Bereits 2006 stieg sie in das Unternehmen ein und ist seitdem selbst der beste Beweis dafür, dass man auch als Frau in dieser “Männer-Domäne” mit Bravour bestehen kann.

about-drinks sprach mit Catharina Cramer, der geschäftsführenden Gesellschafterin der WARSTEINER Brauerei Haus Cramer KG, über ihren Job in der Bier-Branche, die neue Markenkampagne der Brauerei sowie die weiteren Pläne für dieses Jahr.

Frau Cramer, Sie sind die geschäftsführende Gesellschafterin der WARSTEINER Brauerei. Wie muss man sich einen Arbeitstag bei Ihnen vorstellen?
Catharina Cramer: Ich führe das Unternehmen in 9. Generation und sehe meine wichtigste Aufgabe darin, es einmal gesund an die 10. Generation übergeben zu können. Ich bin täglich in der Firma und mein Arbeitspensum ist eine echte Herausforderung. Dank der Unterstützung meiner Assistenten kann ich aber Beruf und Familie prima miteinander verbinden, zumal ich zum Glück schon immer sehr strukturiert gearbeitet habe. Wenn Feierabend ist, dann ist das die Zeit für meine Familie und Freunde. Abends zu Hause sitze ich auch nicht mehr über meinen E-Mails.

War es von klein auf Ihr Ziel bzw. Wunsch, einmal das Familienunternehmen zu leiten, oder ist der Wunsch erst im Laufe der Zeit gekommen?
Catharina Cramer: Ich erinnere mich gerne an meine Kindheit und glaube auch, dass mich die Begeisterung für unsere Mitarbeiter schon sehr früh an das Unternehmen gebunden hat. Allerdings war ich auch immer der Überzeugung, dass eine meiner älteren Schwestern das Unternehmen irgendwann leiten würde. Doch dann stellte sich heraus, dass beide Schwestern andere Pläne für ihre beruflichen Laufbahnen verfolgen würden. Da fragten mich meine Eltern dann, ob ich mir vorstellen könnte, in das Unternehmen einzusteigen. Ich war sehr überrascht und zunächst etwas unsicher, ob ich einer solchen großen Aufgabe gewachsen sei. Nachdem ich aber feststellte, dass auch meine Schwestern mich bei dieser Aufgabe voll unterstützen würden, war mir klar: Ich stelle mich der Herausforderung.

Wie sah Ihr Weg vom Studium in London bis hin zum Einstieg in das Unternehmen aus?
Catharina Cramer: Nach der Schule studierte ich in London International Business. Und auch in Madrid und Paris durfte ich einige Zeit verbringen und mir dort viele Unternehmen anschauen. Nach ersten Berufserfahrungen bei einem internationalen Markenartikelunternehmen stieg ich dann ganz in unser Familienunternehmen ein, und ich muss immer wieder feststellen, dass dies genau die richtige Entscheidung für mich war. Durch meine Arbeit lerne ich viele interessante Menschen kennen, kann Dinge bewegen und bleibe trotz allem meiner Familie ganz nah, in der ich mich wunderbar aufgehoben fühle.

War es zu Beginn schwer, als Frau in der Bierbranche Anerkennung zu finden?
Catharina Cramer: Mein Vater hat mich in die Arbeit sehr behutsam eingeführt. Die Befürchtung, als junge Frau in einer männerdominierten Welt zu bestehen, hatte ich nicht, denn die Mitarbeiter konnten sich noch an mich als kleines Mädchen erinnern und mochten mich. Sicher war es für viele Mitarbeiter auch beruhigend zu wissen, dass das Unternehmen in unserer Familie bleiben würde, schließlich haben wir Mitarbeiter, die mittlerweile in der 5. Generation bei WARSTEINER angestellt sind.

Glauben Sie, dass die WARSTEINER Brauerei mittlerweile bereits Ihre „Handschrift“ trägt?
Catharina Cramer: Grundlegend hat sich nach dem Tod meines Vaters nicht viel verändert, denn mein Vater war sehr emotional und ein Macher so wie ich auch. Ich bin froh, dass ich ihm so ähnlich bin, dieselbe Passion habe und hartnäckig sein kann, wenn es darum geht, Ideen zu realisieren und Innovationen voranzutreiben. Sein Erfolgsgeheimnis war es, amerikanisches Konzern-Marketing mit dem Charme eines deutschen Familienbetriebs zu verbinden. Und dieses Marketing-Gen habe ich von ihm geerbt.

Halten Sie diese Branche dennoch für eine “Männer-Domäne”?
Catharina Cramer: In der männerdominierten Bierbranche als Frau zu bestehen, empfinde ich nicht als schwer. Historisch gesehen sind Bierbrauen und Brotbacken ja sowieso Frauensache gewesen, bis die Männer merkten, dass man damit Geld verdienen kann. Auch meine Großmutter hatte einige Zeit das Geschäft übernommen, als mein Großvater gesundheitlich eingeschränkt war. Wir sind sehr stolz darauf, dass die Brauerei seit 1753 ausschließlich von Mitgliedern unserer Familie geführt wird.

Wie stehen Sie zu der Frauenquote? Wie wird das bei WARSTEINER gehandhabt?
Catharina Cramer: Ich glaube, dass ein Geschlechter-Mix, der sich aus Neigung, Talent und Leistung der einzelnen Persönlichkeiten aus Alt und Jung zusammenstellen lässt, eine sehr praktikable und effiziente Lösung für die Besetzung von Führungspositionen ist. Die Qualifikation ist entscheidend. Quoten als Selbstverpflichtung und deren Erfüllung halte ich für weniger sinnvoll, gerade auch für uns als Mittelständler. Außerdem ist es ohnehin nicht einfach, Mitarbeiter nach Warstein zu bekommen.

Zur Brauerei selbst: In diesem Jahr haben Sie das Logo und den Slogan der Brauerei geändert, zuletzt ist die neue Markenkampagne gestartet. Ist 2014 das Jahr der Veränderungen?
Catharina Cramer: Hinter der Entwicklung und Produktion unserer neuen Kampagne stecken 19 Monate intensive Arbeit und hohe Kosten. Da kann man sich vorstellen, dass solche Veränderungen nicht Jahr für Jahr stattfinden, zumal eine gewisse Kontinuität in der Markenkommunikation ohnehin von Bedeutung ist. Unsere Maxime „Tradition durch Innovation” hat uns seit vielen Jahrzehnten in der deutschen Brauindustrie große Erfolge beschert, und das nicht nur in der Technik, sondern auch bei unserem Produktportfolio und in der Kommunikation. In diesem Jahr haben wir mit WARSTEINER Herb Alkoholfrei und dem Saisonprodukt WARSTEINER Ginger bereits zwei neue Produkte auf den Markt gebracht, und im letzten Jahr konnten wir durch die Einführung von WARSTEINER Herb neue Verbraucher für unsere Produkte gewinnen. Veränderungen finden also jedes Jahr bei uns statt.

Gibt es denn noch weitere große Pläne, die für dieses Jahr anstehen? Wenn ja, wie sehen diese aus?
Catharina Cramer: Wir sind stolz darauf, in diesem Jahr unseren ersten Nachhaltigkeitsbericht der WARSTEINER Brauerei veröffentlichen zu können. Ein Projekt, das die ökonomischen, ökologischen und sozialen Leistungen unseres Unternehmens für den Zeitraum 2008 bis 2012 transparent abbildet. Über weitere geplante Innovationen möchten wir erst dann informieren, wenn sie zum Tragen kommen. Vor dem Hintergrund des Wettbewerbs ist das doch nachvollziehbar.

Zum Schluss noch einmal zurück zu Ihnen: Trinken Sie eigentlich zuhause auch Bier oder bevorzugen Sie andere Getränke bzw. Drinks? ;-)
Catharina Cramer: Natürlich trinke ich auch zu Hause oder am Abend zusammen mit Freunden gern Bier, am liebsten unseren Klassiker WARSTEINER Premium Verum.

WARSTEINER | warsteiner.de | warsteiner-gruppe.de | facebook.com/Warsteiner

Wir bedanken uns für das offene und sehr interessante Interview und wünschen Catharina Cramer sowie der WARSTEINER Brauerei weiterhin viel Erfolg! Wenn auch Sie eine interessante Marke haben, dann sollten wir uns unterhalten. Senden Sie uns einfach eine E-Mail mit dem Betreff „about-drinks Interview“ an redaktion@about-drinks.com – wir freuen uns auf Ihren Kontakt!


von Freude: „Adeliges“ Craft Beer aus Hamburg

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von Freude ist ein neues Craft Beer aus Hamburg. Frei nach dem Motto „Wir lieben Design, Kochen, Wein … und jetzt auch Bier“ haben Martin Schupeta und Natalie Warneke das erste Ale Primeur zuhause am heimischen Herd gebraut. Mittlerweile wird das Bier in wechselnden kleinen Brauereien produziert und soll – wie der Name schon sagt – Freude beim Trinken vermitteln. Augenzwinkernd haben die beiden das Produkt dann mit dem „von“ im Namen gleich auch noch geadelt.

Martin Schupeta und Natalie Warneke, die beiden von Freude-Gründer, standen about-drinks für alle Fragen rund um das Craft Beer ausführlich Rede und Antwort.

Was ist von Freude?
Martin Schupeta: Gutes Bier. Vor allem aber ist von Freude die Idee, die Leidenschaft für gutes Essen auf Bier zu übertragen.

Natalie Warneke: Wir haben viel Spaß am Kochen und Essen. Wir haben großen Spaß bei der Entwicklung der Rezepte für unsere Biere und möchten Biere machen, die dem Genießer Freude spenden. So ist auch der Name „von Freude“ entstanden. Augenzwinkernd haben wir das ganze dann noch geadelt.

Martin Schupeta: Ein bisschen schwingt da auch die Begeisterung für schöne und leckere Produkte ganz generell mit. Ob das, was wir machen, immer ein Bier ist, darauf legen wir keinen gesteigerten Wert. Wichtig ist die Liebe zum Produkt, den Zutaten und zum Geschmack.

Wo, wie und mit welchen Zutaten wird das Bier hergestellt?
Martin Schupeta: Unser Ale Primeur – das ist unser Erstlingswerk – wird aus verschiedenen Gerstenmalzen und sehr aromatischen Hopfen gebraut. Eine Mischung aus unterschiedlichen Malzen gibt dem Bier eine besondere Geschmacksfülle. Das ist so, als würde man bei einer Gesangsaufnahme mehrere Aufnahmen übereinander legen. Das Bier gewinnt dadurch unheimlich an Komplexität.

Natalie Warneke: Bei den Hopfen haben wir uns bei zwei sehr aromatischen Sorten bedient. Wir geben diese während der Reifung zum Bier. Durch diese sogenannte Kalthopfung spielt der Hopfen seine Fruchtigkeit aus. Diese schönen ätherischen Nuancen würden beim Hopfenkochen unwiederbringlich zerstört.

Martin Schupeta: Und natürlich spielt auch unsere Hefe eine gewichtige Rolle. Da haben wir eine besonders aromenreiche obergärige Sorte gewählt. Beim Bier ist es nicht anders als in anderen Disziplinen: Auf die Komposition kommt es an.

Hat der Name eine besondere Bedeutung?
Natalie Warneke: Ja, die Freude des Konsumenten beim Trinken und unsere Freude beim Brauen spiegeln sich in diesem Namen wider.

Martin Schupeta: Dass wir den Namen geadelt haben, ist eigentlich ein sehr republikanischer Akt gewesen. Wir haben uns zunutze gemacht, dass – im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern – in Deutschland der Adel abgeschafft ist. So haben wir das „von“ gekapert und das Haus derer von Freude begründet.

Auf Ihrer Website steht, dass das erste Bier „am heimischen Herd“ gebraut wurde. Erzählen Sie davon!
Martin Schupeta: Unser erstes Bier haben wir tatsächlich in einem großen Kochtopf am heimischen Herd gemacht. Die Zutaten und das Rezept dazu fanden sich im Internet. Es war die Neugier, die uns dazu veranlasste. Kochen konnten wir schon und Bier machen ist eigentlich auch kochen.

Natalie Warneke: Ein überraschendes Erlebnis war das. Der Duft ist beeindruckend und das Läutern (also die Trennung des Suds vom ausgewaschenen Malz) war eine echte Herausforderung mit küchenüblichen Utensilien.

Martin Schupeta: Wie sagt man in Norddeutschland? Eine große Pütscherei war das.

Natalie Warneke: Und extrem klebrig.

Wie ging es dann weiter bis zur ersten verkauften Flasche?
Martin Schupeta: Als wir ein wenig rumprobierten und neue Inspirationen aus verschiedenen Quellen bekamen, da wurde unser Bier immer ein wenig leckerer. Wir haben mit Freunden probiert und es Gastronomen zum Testen angeboten. Die Resonanz war gut und wir waren glücklich.

Natalie Warneke: Also haben wir dann begonnen, uns auf die Suche nach einer geeigneten Brauanlage zu machen. Gefunden haben wir die bei einer kleinen Brauerei in Süddeutschland. Dort haben wir uns erstes „großes“ Bier gebraut. Das war nicht ganz einfach, aber am Ende hatten wir unsere ersten Biere und konnten anfangen zu liefern.

Martin Schupeta: Wobei „groß“ sehr relativ ist. Wir bewegen uns mit unserer Sudgröße im Bereich von zweistelligen Hektoliterzahlen. Große Brauereien machen ein Vielfaches je Durchlauf.

Über welche Distributionswege wird das Bier vermarktet?
Natalie Warneke: Wir verkaufen unser Ale Primeur direkt. Im Juni kam unser Boulevard auf den Markt. Ein helles Bier mit granatenmäßigem Hopfenaroma. Aber quasi ohne Bitterkeit. Auch das vertreiben wir wieder direkt.

Martin Schupeta: Wir beliefern Händler, Gastronomen und verkaufen auch gerne selbst bei Veranstaltungen. Auf Märkten bietet sich die Möglichkeit, direkt mit Menschen zu sprechen und ihre Eindrücke zu erfahren. Wir lassen oft probieren und hören gerne, wie die Rückmeldung ist.

Natalie Warneke: Der Direktvertrieb ist mühsam, keine Frage. Gerade bei kleinen Mengen ist die Frage: lohnt sich die Anfahrt? Aber so wissen wir, dass unser Produkt nur in schönen Locations zu haben ist. Wir mögen Orte, an denen die Liebe zum Produkt gelebt wird.

Welche Kommunikationsmaßnahmen nutzen Sie bei der Vermarktung des Produkts? Was machen Sie im Bereich Social Media?
Martin Schupeta: Transparenz ist wichtig, finden wir. Dazu bieten Kanäle im Internet die Gelegenheit. Aber auch das direkte Gespräch mit Menschen, z.B. auf Veranstaltungen, ist Social Media. Auf unserer Web-Präsenz und bei Facebook veröffentlichen wir alles Wesentliche. Wir freuen uns immer, wenn wir Interaktionen von anderen erhalten: Kommentare, Fragen usw.

Was ist Ihrer Meinung nach der Vorteil, den Mikrobrauereien gegenüber den „Großen“ haben?
Natalie Warneke: Zuallererst: Ein wachsender Markt. Während internationale Braukonzerne seit Jahren mit fallenden Pro-Kopf-Verbräuchen kämpfen, wächst der Markt für gute Biere.

Martin Schupeta: Das ist wie vor Jahren der Wein in Deutschland. Es ging weg von großen Hektarerträgen, hin zu konsequenter Ertragsreduktion und Qualitätssteigerung. Gedanklich kommen wir vom Wein. Es ist toll, wie man aus einem gut gekelterten Wein Mineralität, Terroir und solche Dinge herausschmecken kann. In meinen Augen entspricht das Malz ein wenig der Rebsorte. Das Malz gibt dem Bier seinen grundlegenden Geschmack, seine Farbe, die Fülle. Der Hopfen ist quasi das Terroir. Er definiert die feinen Aromen, gibt Mineralität oder Frucht. Die Hefe spielt auch eine wichtige Rolle und steuert viel zum Geschmackserlebnis bei. Auf die richtige Komposition kommt es an, und das haben wir uns auf’s Familienwappen geschrieben. Aus dem Umfeld des Weins stammt auch der Name für unser „Ale Primeur“. Zum einen ist es unser Erstlingswerk. Deshalb Primeur. Aber auch die gedankliche Nähe zum Wein war uns dabei wichtig.

Natalie Warneke: Zum anderen sind die Biere großer Anbieter alle recht einheitlich. Wenn man mehrere Marken gegeneinander vergleicht, dann ist es schwer, Unterschiede zu schmecken. Innerhalb der jeweiligen Großbrauereien ist es so, dass gerne durch Zugabe von Färbebier aus einem hellen Pils das „Dunkle Kellerbier“ o.ä. kreiert wird.

Martin Schupeta: Jeder Konsument industriell gefertigter Lebensmittel weiß, dass bei der Produktion auf Hilfsstoffe zurückgegriffen wird. Das ist bei abgepackter Fleischwurst nicht anders als bei Bier. Jedes Lebensmittel aus industrieller Fertigung muss Anforderungen hinsichtlich der Verarbeitbarkeit auf Maschinen etc. genügen. Auf unserer website schreiben wir „Stoppt die Massenbierhaltung!“. Da geht es gar nicht um Bio oder sowas. Einfach handwerklich gute Produkt mit nachvollziehbarer Herkunft – das mögen nicht nur wir. Das möchten inzwischen auch wieder viele Menschen. Lesen, lernen, verstehen und auch Dinge wieder selbermachen. Gerade im urbanen Umfeld wächst die Nachfrage danach.

Natalie Warneke: Hinzu kommt, dass die wenigsten der Industriebiere geschmackliche Highlights sind. Es ist eben wie beim Wein: Es gibt große Weinkonzerne aus Kalifornien, Australien und auch aus Deutschland. Deren Weine sind weltweit verfügbar und können aufgrund der großen Mengen nur mittels Standardisierung industriell gewonnen werden. Das gleiche gilt für Bier. Den Riesling einer bestimmten Lage eines einzelnen Winzers gibt es eben nur in limitierter Auflage. Was weg ist, ist weg.

Martin Schupeta: So ist es auch bei uns. Unsere Rohstoffe sind in der Verfügbarkeit limitiert. Jede Hopfensorte z.B. hat einen Namen und ein Geschmacksprofil. Die meisten guten kleinen Brauereien geben die Zutaten an. Ist der Hopfen aus, dann gibt es keinen solchen Hopfen mehr bis zur nächsten Ernte. In Großbrauereien führt der Weg über CO2-Extrakte, vorisomerisierte Alphasäuren etc. Das Ergebnis hat dann eine hohe Geschmackskontinuität. Aber es braucht dann eben auch den Umweg über eine Image-Vermarktung. Nicht der Geschmack zählt, sondern das Lebensgefühl, das die Werbewelt des jeweiligen Lebensmittel-Konzerns verkauft.

Gibt es Ihrer Meinung nach auch Vorteile der großen Brauereien gegenüber Mikrobrauern?
Martin Schupeta: Bis vor einigen Jahren war es üblich, dass Großbrauereien durch Bindungsverträge Gastwirte auf sich verpflichteten. Damit haben sich viele dieser Häuser ein paar Jahre Zeit gekauft und so etwas Luft verschafft. Doch wir sehen inzwischen einen Trend weg von dieser Praxis, zumindest in den besseren Locations großer Städte. Da machen schlaue Leute gutes Essen für sehr gut informierte Gäste. In so einem Umfeld will sich niemand auf Jahre festlegen, wenn der Markt gerade im Umbruch begriffen ist. Das gilt insbesondere, weil Gäste das inzwischen erwarten und aktiv danach fragen. Salzwiesenlamm vom befreundeten Bauern und dazu ein Glas Bier vom internationalen Braukonzern? Welcher Gastwirt will sich so die Blöße geben?

Natalie Warneke: Es ist paradox. In keinem Restaurant gibt es eine Winzerbindung und jeder Gast erwartet selbstverständlich eine Weinkarte, auf der mehr als ein Wein aus einer einzigen Region zu finden ist. Sonst würden Gäste doch rückwärts wieder rausgehen aus so einem Laden. Bei Bier müssen wir noch dahin kommen, eine gut sortierte Bierkarte zu etablieren. Dann kann man zu jedem Gang Biere unterschiedlicher Brauarten von verschiedenen Brauereien wählen.

Martin Schupeta: Es gibt noch unzählige weitere Markteintrittsbarrieren, über die es zu sprechen lohnt. Das wäre aber Thema für ein eigenständiges Gespräch, denke ich.

Wie geht es nun weiter mit von Freude? Haben Sie bereits Pläne für die Zukunft?
Natalie Warneke: Klar, es geht ja gerade erst los. Wir möchten in Zukunft eine eigene Brauanlage betreiben und dadurch an Flexibilität gewinnen. Das kommt unserer Philosophie am nächsten. Abwechslung ist wichtig in der noch jungen Szene für gutes Bier: ausprobieren, ungewöhnliche Rezepte kreieren und mit unerwartetem Geschmack überraschen. Also, die Antwort ist ja, es gibt Pläne für die Zukunft. In letzter Zeit kommen aber viele Möglichkeiten auch sehr spontan auf uns zu und so bleiben wir im Kopf flexibel, um auf solche Chancen entsprechend reagieren zu können.

von Freude | vonfreude.de | facebook.com/vonfreude

Wir bedanken uns für das offene und sehr interessante Interview und wünschen von Freude weiterhin viel Erfolg! Wenn auch Sie eine interessante Marke haben, dann sollten wir uns unterhalten. Senden Sie uns einfach eine E-Mail mit dem Betreff „about-drinks Interview“ an redaktion@about-drinks.com – wir freuen uns auf Ihren Kontakt!

Braufässchen – Sei Dein eigener Braumeister

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Zuhause sein eigenes Bier brauen? Was sich bisher immer etwas kompliziert anhörte, ist jetzt ganz einfach – und zwar mit Braufässchen. Man kann sich online Biertyp, Hopfen und bis zu drei Aromen selbst zusammenstellen. Alle Zutaten werden in den passenden Mengen nach Hause geliefert, anschließend braut man das Bier innerhalb von zehn Minuten und kann dieses dann nach einer Gärzeit von nur einer Woche frisch genießen. Das Beste an der ganzen Sache: Man kann dank der 30.000 Kombinations-Möglichkeiten seiner Bierbrau-Fantasie freien Lauf lassen.

about-drinks unterhielt sich mit Wolfgang Westermeier, einem der drei Gründer von Braufässchen und aktuell für die Produktion und die Produktentwicklung verantwortlich.

„Braufässchen. Make your Beer“ – man kann sich bei Ihnen also sein eigenes Bier „machen“?
Wolfgang Westermeier: Genau. Braufässchen ist die einfachste und schnellste Möglichkeit, Bier zu Hause selber zu brauen. Außerdem kann man sein Bier online individuell nach seinem Geschmack zusammenstellen.

Wie genau funktioniert das? Was kann man alles selbst konfigurieren?
Wolfgang Westermeier: Mit Braufässchen erstellt man sein individuelles Bier in drei intuitiven Schritten online auf www.braufaesschen.com. Dazu wählt man zuerst seine Lieblingsbiersorte aus. Aktuell gibt es Pils, Weißbier, Dunkles, Festbier und IPA. Dann bestimmt man, wie viel Hopfen man in seinem Bier haben möchte und damit wie bitter das fertige Bier schmecken soll. Anschließend kann man sein Bier mit bis zu drei natürlichen Aromen verfeinern. Hier bieten wir eine Vielzahl an Fruchtextrakten und Gewürzen sowie verschiedene Holzchips an. So kann man zum Beispiel ein mildes Weißbier mit Mango, ein herbes Pils mit Lemon Grass und gerösteten Eichenholzchips oder ein Dunkles gereift mit dem Holz aus alten Bourbonfässern spielend leicht selber brauen.

Und dann kann man sein Bier zuhause selber brauen? Was bekommt man dazu alles geliefert?
Wolfgang Westermeier: Man bekommt alle Zutaten passend abgewogen zu seiner Bestellung sowie ein leeres fünf Liter Partyfass, eine Anleitung und ein Überdruckventil nach Hause geliefert. Das leere Fässchen dient als Gärbehälter und wird bereits steril geliefert. Dadurch kann man direkt mit dem Brauen loslegen und muss vorher nichts reinigen. Als erstes gibt man den Malzextrakt in das Fässchen, gibt heißes und kaltes Wasser hinzu und schüttelt kräftig bis sich der Malzextrakt vollständig gelöst hat. Anschließend einfach Hopfen und Hefe sowie die gewählten Aromen hinzugeben. Hat man alles im Fässchen, wird dieses mit einem speziellen Druckventil verschlossen. Dieses hält während der Gärung genug CO2 zurück, so dass sich auf natürliche Weise Kohlensäure im Bier bildet. Nach fünf Tagen Gärung bei Raumtemperatur und zwei Tagen Reifung im Kühlschrank ist das selbstgebraute Bier fertig und kann direkt aus dem Braufässchen gezapft werden.

Normalerweise dauert der Brauprozess doch länger. Warum geht es bei Braufässchen so schnell?
Wolfgang Westermeier: Wir haben den Brauprozess für den 5-Liter-Maßstab komplett neu überdacht. Wir wollten eine Lösungen schaffen, mit welcher jeder zu Hause schnell und einfach selbst brauen kann. Entscheidend dafür ist unter anderem, dass unter Druck vergoren wird. Dadurch kann Gärung und Lagerung direkt im Fass erfolgen. Außerdem haben wir viel Entwicklungsarbeit investiert, um Rohstoffe und vor allem Hefestämme zu finden, welche ein hervorragendes Bier innerhalb von einer Woche produzieren. Zusätzlich haben wir alle Fehlerquellen des Heimbrauens bei der Gestaltung des Braufässchen-Brauprozesses minimiert. Darauf geben wir übrigens sogar eine „Erfolgsgarantie“. Sollten sie nicht zufrieden sein, bekommen sie Ihr Geld zurück.

Wie sieht es denn bei Braufässchen eigentlich mit dem deutschen Reinheitsgebot aus – wird das befolgt bzw. kann es bei einem solchen Konzept überhaupt befolgt werden?
Wolfgang Westermeier: Höchste Qualität und ein natürliches und frisches Bier sind für uns Kernbestandteile des individuellen Biererlebnisses. Rechtlich gesehen greift das Reinheitsgebot beim Braufässchen nicht, da Heimbrauer von den Zutatenbeschränkungen des Reinheitsgebotes ausgenommen sind. Das ist sozusagen die Lücke, welche wir nutzen, um die Individualisierung anzubieten. Gleichzeitig wollen wir natürlich unseren Kunden nur die besten und natürlichsten Rohstoffe zum selber Brauen anbieten. Daher haben wir die Braufässchen Gebote entwickelt. Diese sind an den Qualitätsansprüchen des Reinheitsgebotes orientiert, bieten aber mehr Freiraum für die individuelle Gestaltung des Bieres.

Das fertige Braufässchen-Bier ist naturtrüb. Liegt das an der fehlenden Filtration?
Wolfgang Westermeier: Das ist richtig. Das Braufässchen-Bier ist weder gefiltert noch pasteurisiert. Wir möchten, dass man sein individuelles Braufässchen-Bier so frisch und naturbelassen wie möglich genießen kann.

Was hat es mit den fertigen Sets auf sich und was sind die Bestseller?
Wolfgang Westermeier: Das sind unsere Empfehlungen und Bestseller. Bier-Kreationen, welche von den Kunden als besonders harmonisch und gut bewertet wurden: Am besten verkauft sich unser Pils mit gerösteten Eichenholzchips. Durch das Eichenholz bekommt das Bier ein Aroma wie nach einer Holzfasslagerung. Ein heutzutage fast vergessenes Geschmackserlebnis bei Bier. Gerade im Sommer ist auch das Pils mit Passionsfrucht und Grapefruit sehr beliebt. Dabei schätzen die Kunden vor allem, dass sie bei Braufässchen kein Biermischgetränk bekommen, sondern den vollen Biergeschmack mit zusätzlichen Fruchtaromen genießen können.

Was ist Ihr persönlicher Favorit?
Wolfgang Westermeier: Ich persönlich mag am liebsten unser India Pale Ale mit Limette. Das India Pale Ale hat durch das verwendete Röstmalz und den höheren Alkoholgehalt einen sehr intensiven Geschmack. Die fruchtigen Noten des Aromahopfens und das spritzige Limetten Aroma fügen sich perfekt ein und bilden eine spannende Komposition.

Arbeiten Sie mit Partnern zusammen, von denen Sie bspw. die einzelnen Zutaten bekommen?
Wolfgang Westermeier: Wir haben einen Hauptlieferanten, der sich durch höchste Qualität und seine Spezialisierung auf natürliche Rohstoffe und Aromen als besonders geeignet für das Braufässchen herausgestellt hat. Gemeinsam mit diesem Partner erarbeiten wir die Rezepturen für das Braufässchen. Wir bekommen die Rohstoffe dann in Großgebinden geliefert und füllen diese passend für die verschiedenen Kundenwünsche ab.

Wer steckt außer Ihnen noch hinter Braufässchen?
Wolfgang Westermeier: Wir sind aktuell ein bunt gemischtes und hochmotiviertes Team, bestehend aus den drei Gründern, zwei festangestellten Mitarbeitern sowie einigen Praktikanten und Werkstudenten. Die Idee wurde außerdem von Anfang an von zwei Business Angels unterstützt. Vor kurzem konnten wir außerdem einen weiteren strategischen Investor gewinnen. Damit sind wir sehr breit aufgestellt und zukünftigen Herausforderungen gegenüber gut gewappnet.

Wurde die Idee zu Braufässchen denn eigentlich auch im Rahmen eines Uni-Projekts geboren?
Wolfgang Westermeier: Mehr oder weniger. Wir haben uns alle im Rahmen eines Stipendiums am Gründerzentrum der TU-München kennengelernt. Im Rahmen eines Projektes haben wir uns angeschaut, wie man die Biervielfalt in Deutschland erhöhen könnte und haben daraufhin das Braufässchen als innovative Heimbraumethode entwickelt.

Wie viele aus Ihrem Team werden denn nach dem Studium dann zum Braumeister? ;-)
Wolfgang Westermeier: Mit Braufässchen verfolgen wir das Konzept, jeden zum Braumeister zu machen. Offiziell ist zwar keiner von uns Braumeister, weil keiner Brauwessen studiert hat, sondern: Biologie, Maschinenbau und Mathematik. Mittlerweile haben wir aber doch das ein oder andere über Bierbrauen gelernt und beschäftigen uns natürlich mit großer Leidenschaft mit dem Thema. Die interdisziplinäre Teamzusammensetzung und der unvoreingenommene Blick hat uns auch schon oft geholfen, innovative Lösungen zu finden.

Wie geht es denn sonst weiter mit Braufässchen? Gibt es weitere Pläne?
Wolfgang Westermeier: Zum einen arbeiten wir an neuen Biersorten und Aromen, um das individuelle Erlebnis noch besser zu machen. Außerdem sind wir aktuell stark dabei, auch die offline Vertriebswege zu erschließen sowie neue Märkte im Ausland zu erobern.

Braufässchen | braufaesschen.com | facebook.com/Braufaesschen

Wir bedanken uns für das offene und sehr interessante Interview und wünschen Braufässchen weiterhin viel Erfolg! Wenn auch Sie eine interessante Marke haben, dann sollten wir uns unterhalten. Senden Sie uns einfach eine E-Mail mit dem Betreff „about-drinks Interview“ an redaktion@about-drinks.com – wir freuen uns auf Ihren Kontakt!

Anheuser-Busch InBev: Aufklärung kommt vor Genuss

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Anheuser-Busch InBev (kurz AB InBev) ist die größte Brauereigruppe der Welt. Sie ist mit mehr als 200 Marken in über 140 Ländern vertreten und beschäftigt rund 150.000 Mitarbeiter auf dem ganzen Globus. Im Jahr 2013 betrug ihre weltweite Bierproduktion 399,0 Millionen Hektoliter und die globalen Marken Budweiser, Stella Artois und Corona sind jedem Biertrinker ein Begriff. Kein Wunder also, dass gerade AB InBev eine ganz besonders hohe Verantwortung trägt, was den verantwortungsbewussten Alkoholkonsum und die Nachhaltigkeit betrifft.

about-drinks sprach mit Steve Mc Allister (Deutschlandchef Anheuser-Busch InBev) und Oliver Bartelt (Unternehmenssprecher Anheuser-Busch InBev) unter anderem über die Themen Verantwortung, aufmerksamkeitsstarke Aufklärungs-Kampagnen sowie Gastronomie-Schulungen zum verantwortungsbewussten Alkoholkonsum.

Herr McAllister, erzählen Sie unseren Lesern zuerst etwas über sich: Wie sah Ihr beruflicher Werdegang aus?
Steve Mc Allister: Ich bin seit 2013 als Deutschlandchef für die deutsche AB InBev-Geschäftseinheit verantwortlich. Neben Deutschland zählt dazu auch das Geschäft in Österreich, Schweiz, Italien und Spanien. In den letzten 20 Jahren habe ich verschiedene Funktionen bei Anheuser-Busch InBev durchlaufen,  unter anderem als General Manager in Irland und als Vertriebsdirektor für das Geschäft in Großbritannien. Seit 2010 bin ich in Deutschland tätig, vor meiner jetzigen Funktion als Vertriebsdirektor für das deutsche Geschäft.

Was bedeutet es denn für Sie, für den weltweit größten Brauereikonzern tätig zu sein?
Steve Mc Allister: Anheuser-Busch InBev bietet eine Reihe von Vorteilen für uns im deutschen Biermarkt. Auf der ganzen Welt gibt es ähnliche Märkte, von denen wir viel lernen können. Umgekehrt ermöglicht unser großes weltweites Vertriebsnetz, unsere deutschen Marken, allen voran natürlich Beck‘s, so erfolgreich in der ganzen Welt zu vermarkten. Für den deutschen Markt können wir internationale Marken wie Leffe nutzen, um hier neue Impulse zu setzen.

Was sind Ihre Hauptaufgaben im Tagesgeschäft als Deutschland-Chef?
Steve Mc Allister: Wir glauben mit der Fokussierung auf das Premium-Segment unsere Aktivitäten in Deutschland auf profitable und nachhaltige Art und Weise entwickeln zu können. Der Biermarkt hierzulande ist gerade in einem bedeutenden Umbruch: Menschen trinken im Durchschnitt weniger Bier als noch vor wenigen Jahren, sind aber offen für Spezialitäten und Premium-Erlebnisse. Wir haben hier mit Hasseröder, Franziskaner und Beck’s starke Marken im Sortiment. Beck’s beispielsweise ist mit Abstand die beliebteste Marke in der Kernzielgruppe, 26% der Befragten benennen Beck’s als ihre Lieblingsbiermarke. Unsere Hauptaufgabe ist es also, unsere Marken so zu positionieren, dass wir profitabel arbeiten können und uns so die Möglichkeiten schaffen, in unsere Marken, in Produkt- und Verpackungsinnovationen sowie Vertriebsaktivitäten zu investieren. Das ist nicht nur mein Job, daran arbeite ich jeden Tag mit den rund 3000 Mitarbeitern in den Ländern, die ich verantworte.

AB InBev legt seit Jahren großen Wert auf den verantwortungsvollen Umgang und Genuss von Alkohol. Seit wann genau beschäftigt sich das Unternehmen mit diesem Thema?
Steve Mc Allister: Wir beschäftigen uns international mit dem Thema schon seit Langem. Für das deutsche Geschäft sind wir 2008 gestartet, rund um dieses Thema Informationsplattformen und Kampagnen aufzubauen. Inzwischen hat das Thema Nachhaltigkeit einen festen Platz selbst in unserer Unternehmensvision „Best Beer Company bringing people together for a Better World“ gefunden. Wir wollen nicht nur „nur“ ein Zeichen setzen, wir wollen als weltgrößte Brauer unserer gesellschaftlichen Verantwortung nachkommen und unsere Branche mobilisieren, hier für die Kategorie Bier mit gutem Beispiel Wirkung zu zeigen.

Im letzten Jahr haben Sie die Hinweis-Piktogramme auf den Rückenetiketten Ihrer Produkte eingeführt. Erzählen Sie unseren Lesern davon!
Oliver Bartelt:
Seit geraumer Zeit tragen alle unsere Produkte auf dem Rückenetikett zwei Hinweispiktogramme, mit denen wir dafür sensibilisieren wollen, dass Alkohol in der Schwangerschaft und am Steuer keinen Platz hat. Sie zeigen ein durchgestrichenes Auto und das Profil einer offensichtlich schwangeren Frau mit einem Glas in der Hand. Beide Bilder sind mit einem dicken Querbalken durchgestrichen. Es wird häufig verharmlost, dass Alkohol in diesen Situationen zur Gefahr werden kann, man kann hier leider nicht von Allgemeinwissen sprechen. Mit den neuen Symbolen wollen wir die Diskussion anregen und für Aufmerksamkeit sorgen. Wir sind die weltweit führende Brauereigruppe und haben das Selbstverständnis, dass wir diejenigen seien sollten, die den ersten Schritt tun. Auf internationaler  Ebene sind wir bereits mit Playern wie Heineken, Carlsberg oder SAB Miller im Gespräch. Auf politscher Ebene haben wir mit der Initiative wieder Raum für Gespräche geöffnet, wie man für einen verantwortungsvollen Konsum werben kann ohne gleich über Verbote zu sprechen.

Ebenfalls im letzten Jahr ist AB InBev mit der digitalen Kampagne „Geklärt, wer fährt!“ gestartet. Wie genau sieht diese aus?
Oliver Bartelt:
„Geklärt, wer fährt!“ gibt es als Initiative schon seit 2008. Ziel ist es, junge Fahranfänger mit Hilfe von gleichaltrigen Botschaftern zur Einhaltung von 0,0 Promille am Steuer zu motivieren. Eigentlich eine gesetzlich vorgeschriebene Selbstverständlichkeit. Aber auch hier zeigen die Zahlen, das die Realität eine andere ist. Wir haben letztes Jahr geschaut, wie wir unsere Initiative „Geklärt, wer fährt!“ auf ein neues Level hieven können. Nachdem das Programm mit 20 Botschaftern ins Leben gerufen wurde, haben wir in den Folgejahren jeweils 100 Botschafter gehabt, die deutschlandweit Gleichaltrige für 0,0 Promille motivierten. Ende 2013 haben wir die Limitierung rausgenommen. So erreichte das Programm eine neue Rekordbewerberzahl: beinahe 3.000 junge Menschen haben sich in den ersten Monaten von 2014 beworben, Botschafter der Initiative zu werden und im Freundeskreis für das Motto „Geklärt, wer fährt!“ zu werben. Zeigt uns, dass hier enormes Potenzial liegt.

Jüngst sind Sie noch einen Schritt weiter gegangen und haben ein Training speziell für Bar- und Servicekräfte in der Gastronomie entwickelt. Worum genau geht es da? Woher kam der Entschluss zu diesem Training?
Steve Mc Allister:
Unser Ziel ist es, Gastronomie-Mitarbeiter beim Verkauf und Ausschank von alkoholischen Getränken zu unterstützen. Wir wissen, dass gerade auf dem Verkaufspersonal eine Menge Verantwortung beim Thema „Verantwortung“ liegt und gerade viele Dinge aus dem Jugendschutzgesetz auch nicht komplett bekannt sind. Beispiel: Ein 17jähriger bestellt zwei Bier. Erst mal kein Problem. Aber was, wenn er offensichtlich das zweite Bier gleich an seinen 15jährigen Freund weiterreicht? Das sind Situationen, für die wir sensibilisieren wollen. Bier ist ein qualitativ hochwertiges Lebensmittel. Das muss (wieder) in die Köpfe der Verbraucher. Dazu gehört aber auch ein geschultes Personal, dass in allen Bereichen fit ist. Hier wollen wir unterstützen. Weltweit wollen wir bis Ende 2014 eine Millionen Servicekräfte und Verkäufer mit unserem Training schulen. Jeder kann sich hier unter www.gastronomiefuerprofis.de schulen und sich anschließend sein Zertifikat ausdrucken.

Gibt es noch weitere aktuelle Kampagnen zum Thema „Verantwortung“? Sind weitere Kampagnen geplant?
Oliver Bartelt:
Auf lange Sicht wollen wir absolute Transparenz und Sensibilisierung schaffen. Der Verbraucher verlangt zu Recht von uns, zu wissen wie und womit wir unser Bier brauen. Für uns ist das gleichzeitig eine große Chance, für die Kategorie Bier wieder Bewusstsein zu schaffen und unsere Produkte zu einer attraktiven Wahl werden lassen. Verantwortung gehört dazu – wir freuen uns über jedes Bier, dass aus unserem Sortiment getrunken wird. Wir wollen aber gleichzeitig sichergestellt wissen, dass das genussvoll und verantwortungsbewusst geschieht. Alles andere ist langfristig gefährlich für unser Geschäft.

Wird dem verantwortungsvollen Genuss von Alkohol Ihrer Meinung nach in der Branche genug Zuwendung geschenkt?
Oliver Bartelt:
Die Nahrungsmittelindustrie ist offensichtlich in Teilen stark verunsichert durch Medien, die effekthascherisch Themen aufgreifen und wöchentlich eine andere Sau durchs Dorf treiben. Sicherlich manchmal zu Recht – in genauso vielen Fällen aber auch leider der Quote wegen. Natürlich wird auch uns hin und wieder vorgeworfen, mit der „Better World“-Kampagne Greenwashing zu betreiben. Solche Leute wird es immer geben. Dagegen können wir nichts machen. Für uns ist es viel relevanter, dass wir die Verbraucher, unsere Partner auf politischer Seite sowie Kunden und Lieferanten überzeugen können und sie sehen, dass wir es ernst meinen. Außerdem merken Konsumenten zunehmend, dass die vermeidlichen Verbraucherschützer auch eigene Interessen verfolgen und viele der Marken-Checks nur erstellt würden, um Aufmerksamkeit für sich selber zu generieren. Wenn wir hier zu einer kritischen aber fairen Betrachtung kommen und sich alle das Thema Transparenz mehr auf die Fahnen schreiben, tut das der Branche sicher gut.

Was könnte man Ihrer Meinung nach noch verbessern?
Steve Mc Allister:
 Es ist gut, das Thema auf mehreren Schultern zu verteilen. So können wir mehr bewegen und mehr Schwung hineinbringen. Neben uns als Hersteller sollten idealerweise auch Politiker, Händler, Gastronomen aber auch das Umfeld wie Freunde, Lehrer oder Eltern dazu beitragen, ein allgemeines Verständnis in der Bevölkerung zu schaffen. Wir wollen doch am Ende alle nicht Teil eines Problems sein sondern Teil der Lösung.

Was ist Ihr persönlicher Rat an – vor allem an Jugendliche – zu diesem Thema?
Oliver Bartelt:
Viele junge Leute sind nicht ausreichend über das Thema Alkohol im Straßenverkehr aufgeklärt. Wir wollen dafür sensibilisieren, dass der Fahrer nicht der Depp des Abends ist, sondern jemand, der sich seiner Verantwortung bewusst ist und seinen Mitfahrern oft überhaupt erst ermöglicht, einen lustigen, unbeschwerten Abend zu genießen. Das verdient unserer Meinung nach vor allem eins: Respekt!

Anheuser-Busch InBev | ab-inbev.de | facebook.com/abinbev

Wir bedanken uns bei Herrn Mc Allister und Herrn Bartelt für das offene und sehr interessante Interview und wünschen Anheuser-Busch InBEV weiterhin viel Erfolg! Wenn auch Sie eine interessante Marke haben, dann sollten wir uns unterhalten. Senden Sie uns einfach eine E-Mail mit dem Betreff „about-drinks Interview“ an redaktion@about-drinks.com – wir freuen uns auf Ihren Kontakt!

HAUS KÖLSCHER BRAUTRADITION: Über die Tradition und Zukunft des Kölsch

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Wer an die Rheinmetropole Köln denkt, dem fallen automatisch zwei Dinge ein: Karneval und Kölsch. Die Domstadt ist für ihr buntes Treiben zur närrischen Zeit und das dazugehörige, weltbekannte Kölsch bekannt. Doch bei den vielen Kölschmarken und der weit zurückgehenden Tradition kann der Bierliebhaber leicht den Überblick verlieren.

about-drinks sprach mit Georg Schäfer (Sprecher der Geschäftsführung HAUS KÖLSCHER BRAUTRADITION) über die Tradition und Zukunft des Kölsch und gibt einen Überblick über die Aktivitäten der verschiedenen Kölschmarken.

Erzählen Sie unseren Lesern etwas über die Geschichte Ihres traditionsreichen Brauhauses.
Georg Schäfer: Bei uns in Köln lautet die Lebensphilosophie „Mir drinke Kölsch und schwaade Kölsch“, die allen Kölnern gemeinsam ist. Getreu dieser Maxime bietet das HAUS KÖLSCHER BRAUTRADITION für jeden Geschmack ein breites Sortiment des kölschen “Lebenselixiers” an. Die Historien seiner Kölsch-Marken reichen teilweise bis ins Mittelalter zurück.

Welche Marken sind im HAUS KÖLSCHER BRAUTRADITION vereint?
Georg Schäfer: Mit Sion Kölsch, Gilden Kölsch – dem Kölsch der 86 Veedel –, und mit der kleinen feinen Brauhaus Marke Peters Kölsch sowie mit Dom Kölsch, Küppers Kölsch und Sester Kölsch verfügt das HAUS KÖLSCHER BRAUTRADITION über eine große Vielfalt. Ergänzt wird unser Kölsch-Sortiment um die Fass Brause ANNO 2011.
In fast 700 Jahren Brautradition hat Sion Kölsch seine kölsche Braufrische und ausgezeichnete Qualität konsequent gepflegt, bewahrt und kultiviert. Heute steht der Name Sion sowohl für die Kölsch-Marke als auch für das von der Familie Sion geführte Brauhaus im Herzen der Kölner Altstadt. Ob frisch vom Fass oder aus der direkt bedruckten „kleinen“ Klarglasflasche mit Reliefschriftzug: Sion Kölsch verspricht stets mit leidenschaftlicher Sorgfalt gebrauten Spitzengenuss – auch über die Grenzen der Domstadt hinaus. Sion gelingt der Brückenschlag zwischen jahrhundertealtem Brauhandwerk und dem modernen kölschen Lebens- und Heimatgefühl von heute.

So einzigartig die 86 Kölner Veedel im Charakter auch sind, so ist ihnen auch eines gemein: Hier lebt man. Hier hält man zusammen. Und hier trinkt man Gilden Kölsch. Als Synonym für kölsche Lebensart ist Gilden Kölsch das Kölsch der Veedel und der Kölschen. Die zentrale Botschaft „86 Veedel. Ein Kölsch.“ betont dabei, dass Gilden Kölsch aus dem Herzen und der Seele Kölns kommt.

Das Flaggschiff unserer kleinen Marke Peters Kölsch ist das Peters Brauhaus. Hier, im Herzen der Kölner Altstadt, kommt Peters Kölsch auf blank gescheuerte Tische und Theke. Doch ob frisch gezapft vom Fass in der Stange oder daheim aus der kultigen Bügelflasche, dem Pittermännchen oder dem Zwei-Liter-Siphon – Peters Kölsch ist stets etwas Besonderes. Der exklusive Kölsch-Genuss ist nur bei ausgesuchten Partnern des Handels und der Gastronomie zu haben.

Köln ist der Geburtsort und auch heutiger Standort Ihrer Brauerei – wie sind Sie aufgestellt? Erzählen Sie uns etwas über den Kölsch-Markt in und um Köln.
Georg Schäfer: Der fassbierstarke Kölsch-Markt stellt eines der wettbewerbsintensivsten Segmente dar. Neben regionalen Wettbewerbern drängen zunehmend international und national bekannte Pilsmarken sowie führende Weizenbiere nach Köln. Dabei können nur wir unter dem Dach des HAUS KÖLSCHER BRAUTRADITION den Handels- und Gastronomiepartnern ein komplettes Kölsch-Sortiment in allen gängigen Fass- und Flaschengebinden beziehungsweise Preissegmenten anbieten.

Wie ist der Kölsch-Markt im gesamten deutschen Raum aufgestellt?
Georg Schäfer: Dom, Karneval, Kölsch: Köln am Rhein ist weltbekannt. Die eigene Sprache und die gleichnamige, nur in Köln gebraute Spezialität – das Kölsch – machen unsere Sport-, Event und Kulturstadt einzigartig.

Damit das Kölsch so unverwechselbar bleibt wie es ist, haben sich die Kölsch-Brauer zur „Kölsch-Konvention“ verpflichtet. Die Kölner Spezialität genießt als qualifizierte geographische Herkunftsangabe sogar EU-weiten Schutz. Auch außerhalb seines Heimatmarktes sehen wir beim Kölsch weiter Potenzial. So transportieren wir unsere einzigartige und sympathische Lebenskultur über die Sprache, unser Brauchtum wie den Karneval und natürlich über unsere Kölschmarken über die Domstadt hinaus.

Ist Kölsch-Bier ein Produkt, welches Zukunft hat? Oder ist der Trend eher rückläufig?
Georg Schäfer: Wissen Sie, wohl nirgendwo sonst wird das heimische Bier so in Ehren gehalten wie in Köln: Kölsch ist und bleibt das „Nationalgetränk“ der Domstadt und seiner Umgebung. Mehr als vier von fünf Gläsern Bier, die hier konsumiert werden, sind Kölsch.
Außerhalb des Heimatmarktes fließt zum Beispiel unser Sion Kölsch in der Politkneipe „Ständige Vertretung“ in Bremen, Hannover und Leipzig ebenso in die Stange wie in den „Brauereiausschänken Eigelstein“ in Münster und Essen. Denn: Kölsch trinken ist nicht nur Genuss, sondern fast eine Weltanschauung.

Im hart umkämpften Kernmarkt werden allerdings nur starke Kölsch-Marken weiterhin die Treiber des Segments sein. Langfristig durchsetzen werden sich ganzheitliche Konzepte mit einer ansprechenden Produktausstattung und einer konsequenten Unterstützung in Vertrieb und Marketing.

Wie bleibt ein so traditionsreiches Getränk modern? Welche Maßnahmen ergreifen Sie?
Georg Schäfer: Im Heimatmarkt werden wir Gilden Kölsch und Sion Kölsch mit Promotions, einer breiten Veranstaltungspräsenz sowie über Sponsoring-Aktivitäten im Karneval und im Sport stärken.

Im Segment Kölsch liegt der Fokus zudem auf der Gastronomie: Regionalität und Authentizität sind hier entscheidende Schlüsselfaktoren für den Erfolg. Dabei sehen wir vor allem bei bodenständigen Konzepten gute Entwicklungsmöglichkeiten. Gerade in schnelllebigen Zeiten ist wieder Tradition, jedoch für den Geschmack von heute neu interpretiert, gefragt. Auch jüngere Gäste verlangen zu einer modernen Brauhaus-Küche, die Bewährtes in frischer Form auf Tisch und Theke bringt, nach einer Stange Kölsch. Zudem hat auch die flaschenbierorientierte Gastronomie weiteres Potenzial: Um hier unsere gute Marktposition ausbauen zu können, bieten wir mit der hochwertig geprägten, direkt bedruckten 0,25-Liter-Klarglas-Individualflasche von Sion Kölsch ein attraktives Gebinde an.

Wie setzen Sie sich von anderen Kölsch-Brauereien ab? Was unterscheidet Sie von anderen?
Georg Schäfer: Uns ist es wichtig, unsere Marken differenziert zu führen. Getreu dieser Maxime bietet das HAUS KÖLSCHER BRAUTRADITION ein breit gefächertes Sortiment an. Mit dem Brauhaus Sion, dem Gilden im Zims und dem Peters Brauhaus verfügen wir im HAUS KÖLSCHER BRAUTRADITION über drei wichtige Flaggschiffe in der Kölner Altstadt. Als Absender und „Heimat” der jeweiligen Marke sind diese drei Brauhäuser wichtige Imagefaktoren.

Welche Kommunikationsmaßnahmen nutzen Sie für die Vermarktung? Was machen Sie im Bereich Social Media?
Georg Schäfer: Natürlich ist für uns auch die Kommunikation über Social Media wichtig, da dieser Kanal interessante Möglichkeiten für die Übertragung unserer Markenbotschaften bietet.

In der Domstadt, dem Kernmarkt, ist Gilden Kölsch an den Theken der Brauhäuser und in den Veedelskneipen zu Hause. Die 86 Kölner Veedel und seine Gastronomie-Partner stellt die Marke beispielsweise auf der Markenseite gilden.de vor. Zudem präsentiert sich Gilden Kölsch mit einem eigenen Facebook-Auftritt.

Mit seinen Sponsoring- und Event-Engagements wie der Sion Straßenbahn im Kölner Stadtgebiet, dem Sion Sommerkino oder den Sion Kölsch WG-Partys spricht Sion Kölsch hingegen Trend- und Szenegänger an. Mit der Online-Präsenz auf sion.de und mit Social Media-Aktivitäten setzt Sion Kölsch auf eine dialogorientierte Kommunikation. Sampling-Aktionen, Sammelpromotions, Gewinnspiele und attraktive Werbemittel setzen Akzente bei der Zielgruppe der jungen Erwachsenen.

Welche Aussichten können Sie uns geben; was für Projekte und Events stehen in Ihrem Hause an?
Georg Schäfer: Bei Gilden Kölsch stehen drei Themen im Vordergrund: der Kölner Karneval, das Eishockeyteam Kölner Haie und die Aktion Prince Gilden. Als offizieller Partner des „Festkomitee Kölner Karneval“ begleitet Gilden Kölsch die kommende Session mit vielen Aktivitäten. Neben einer Kronkorkensammel-Promotion werden wir zur Gilden Haie Prunksitzung einladen, diverse Aktionen des Kölner Dreigestirn begleiten und sind Partner im Kölner Rosenmontagszug. Dem DEL-Team Kölner Haie stehen wir seit 15 Jahren zur Seite. Neben unserer Präsenz in der Heimspielstätte – der Kölner Lanxess Arena – über Werbemittel und mit dem Gilden Shot als Zuschaueraktion begleiten wir auch zahlreiche KEC-Veranstaltungen wie das Sommer- und Fanfest. Zudem sind Media- und Social Media-Aktivitäten und VKF-Maßnahmen geplant. Köln gilt zudem als kunterbunt, weltoffen und tolerant: Daher sind wir offizieller Partner des Fantasypride und mit einem eigenem Mottowagen beim Christopher Street Day dabei.

Außerdem haben wir im Juli schon zum dritten Mal den Prince Gilden gekürt. Darüber hinaus engagieren wir uns vielfach in den Kölner Veedeln wie bei der Nachbarschschafthilfe „Kölsch Hätz“.

Bei Sion Kölsch steht das von der Familie Sion geführte Brauhaus Sion im Fokus vieler Aktivitäten: Mit über 250 Veranstaltungen im Jahr und als Heimat zahlreicher Kölner Vereine ist unser Flaggschiff in der Altstadt das Herzstück der Marke. René Sion als personifiziertes kölsches Lebensgefühl wird daher im kommenden Jahr eine prominente Rolle in unserer Kommunikation spielen. Parallel werden wir unsere Handelspromotions mit Gastronomie-Maßnahmen verknüpfen sowie die erfolgreiche Kneipentour mit der Gruppe „Cat Ballou“ fortsetzen.

Das Musik- und Veranstaltungsengagement spielt bei Sion Kölsch weiterhin eine wichtige Rolle. Zusätzlich werden wir unsere Aktionen im studentischen Umfeld ausweiten, so zum Beispiel die Vorstellung der Sion Kölsch Gastronomie durch Studi-Scouts und die Erweiterung unserer Veranstaltungspräsenz, Willkommens- oder Guerilla-Aktionen angehen.

HAUS KÖLSCHER BRAUTRADITION | haus-koelscher-brautradition.de

Wir bedanken uns für das offene und sehr interessante Interview und wünschen dem HAUS KÖLSCHER BRAUTRADITION weiterhin viel Erfolg! Wenn auch Sie eine interessante Marke haben, dann sollten wir uns unterhalten. Senden Sie uns einfach eine E-Mail mit dem Betreff „about-drinks Interview“ an redaktion@about-drinks.com – wir freuen uns auf Ihren Kontakt!

König Pilsener: Marketingchef und Braumeister über „Das König der Biere“

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„Heute ein König“ und „Das König der Biere“ lauten zwei der wohl bekanntesten Slogans der deuschen Brauereibranche. Die Marke König Pilsener, die mittlerweile zur Bitburger Braugruppe gehört, wirbt damit für seine Biere. In den 1850er-Jahren im Herzen des Ruhrgebiets – in Duisburg-Beeck – gegründet, gilt KöPi noch heute als das Bier, mit denen die Menschen dort ihre großen und kleinen, individuellen Erfolgserlebnisse krönen und feiern. Genau dies wird auch in der aktuellen Kampage durch die „Belohnungs-Botschaft” aufgegriffen. TV-Spots sowie Plakat- und Printmotive verkünden dabei die bereits genannte sympathische Botschaft: „Heute ein König“.

Im Interview mit about-drinks sprachen Frank Windau (Gruppen-Direktor Marketing und Markenkommunikation der Bitburger Braugruppe) sowie Oliver Landsberger (Braumeister bei der König-Brauerei) über das Bier, die Brauereigeschichte sowie die aktuelle Werbekampagne.

Bitte teilen Sie uns zuerst Ihre Namen und Ihre Positionen im Unternehmen mit!
Frank Windau: Mein Name ist Frank Windau. In meiner Position als Gruppen-Direktor Marketing und Markenkommunikation der Bitburger Braugruppe verantworte ich alle strategischen und operativen Maßnahmen der Bereiche Markenmanagement und Markenkommunikation, Absatzförderungsmanagement in Handel und Gastronomie, Sport- und Kulturmanagement sowie Innovationsmanagement für alle Marken der Bitburger Braugruppe.

Oliver Landsberger: Mein Name ist Oliver Landsberger. Ich bin seit über 25 Jahren als Braumeister bei der König-Brauerei in Duisburg-Beeck tätig.

Erzählen Sie unseren Lesern bitte zuerst, wie Ihr Weg in die Bierbranche aussah! Ist König Pilsener Ihre erste Station in der Branche?
Frank Windau: Ich verantworte seit Januar 2010 das gesamte Marken-Portfolio der Braugruppe. Den Getränkemarkt kenne ich seit 2002. Als Marketing Direktor Deutschland habe ich bei Red Bull die Marketingbereiche Brandmanagement, regionales Field-Marketing, Sport- und Eventmanagement, Sampling- und Studentbrandmanagement sowie Communication bis 2009 verantwortet.

Oliver Landsberger: Als Kind des Ruhrpotts wurde ich in Essen geboren und so führte mein Weg nach dem Abitur in die damals noch existierende Essener Stern-Brauerei, bei der ich meine Lehre zum Brauer und Mälzer absolvierte. Nach der Gesellenzeit begab ich mich zum Studium der Brauwissenschaften an die Technische Universität München und schloss dort als Diplom-Braumeister ab. Mein Professor steckte mir eine Visitenkarte des damaligen technischen Leiters der König-Brauerei zu und empfahl mir, mich dort zu bewerben. Dies war von Erfolg gekrönt und so begann eine bis heute währende Zusammenarbeit.

Was unterscheidet König Pilsener von anderen Bieren?
Oliver Landsberger: Wir nutzen die besten Zutaten: Mineralhaltiges Wasser aus dem Naturpark „Hohe Mark“, einem der größten Naturparks in Nordrhein-Westfalen. Dazu feinster Hopfen, beste Sommergerste und selbstverständlich die spezielle König-Hefe. Das Geheimnis ist aber vielleicht der Fokus auf das Pilsener-Brauverfahren und unsere Leidenschaft, mit der wir diese Zutaten im Brauprozess veredeln. Große Sorgfalt, die „Liebe zum Detail“ und das Herzblut aller Mitarbeiter machen unser Pilsener zum König der Biere.

Erzählen Sie unseren Lesern von der König Pilsener Brauexpertise!
Oliver Landsberger: Wir brauen in hochmodernen Anlagen unter strengen Qualitätskontrollen. Unsere Brautechnologen überwachen jeden Schritt, sie kontrollieren die Qualität der Zutaten, die Zwischenprodukte und die der fertigen, abgefüllten Pilsener Ikone. Daneben arbeiten wir mit hochmodernen Computern, die zum Beispiel auch dafür sorgen, dass wir schonend und sparsam mit Energie und Wasser umgehen. Technischer Fortschritt spielt neben der Pflege der Brautradition unseres König Pilseners eine wichtige Rolle. Beides sorgt dafür, dass wir unseren Kunden die gewohnt erstklassige Qualität und die damit erstklassige Belohnung garantieren können, die sie so schätzen – und das Tag für Tag – ob nach der Arbeit, im Urlaub oder bei einem tollen Konzert.

Was hat es mit dem Spezial-Sud, der exklusiv auf der diesjährigen Bar Convent ausgeschenkt wurde, auf sich?
Oliver Landsberger: Dieser Spezial-Sud wurde exklusiv und ausschließlich für die Besucher der Finest Spirits & Beer Convention in Bochum gebraut. Wir wollten etwas präsentieren, das unserer Premium-Pilsen-Kompetenz betont, für die König Pilsener steht. Etwas, das in besonderer Erinnerung bleibt. Ziel war es, unsere Kreativität und unsere Brauexpertise zum Ausdruck zu bringen und unsere Pilsener-Kenner und -Genießer damit zu belohnen. Der Spezial-Sud war ein sehr charakterstarkes, markantes Pilsen, enthielt mehr Stammwürze als das klassische König Pilsener und zeichnete sich durch einen höheren Alkoholgehalt sowie eine deutlich dunklere Note aus. Da es herber im Abgang war und eine intensive Geschmacksnote hatte, schmeckte das Pils vor allem den echten Kerlen unter den Besuchern (lacht).

Bitte erzählen Sie uns von der Geschichte der König-Brauerei und weshalb Ihr Bier als Ikone im Ruhrgebiet gilt.
Frank Windau: Die Geschichte unserer Premium-Brauerei begann auf einem kleinen Grundstück in Beeck nahe Duisburg. Der gelernte Braumeister Theodor König war 1855 an den Niederrhein gekommen und erkannte die zukünftige Bedeutung der Region. Das Bier wurde anfangs größtenteils in der brauereieigenen Gaststätte abgesetzt, die schnell Mittelpunkt der in der benachbarten Industrie beschäftigten Werksleute wurde. Als aus kleinen Dörfern bedeutende Industrieorte wurden, begann König, sein Absatzgebiet um die Nachbargemeinden zu erweitern. 1891 hinterließ er seinen beiden ältesten Söhnen Leo und Hermann eine Brauerei mit einem Bierausstoß von 14.444 Hektolitern. Leo und Hermann König trieben die Modernisierung der Brauerei voran. In dieser Zeit machte sich auch erstmalig unter Biertrinkern und -kennern ein Geschmacksumschwung hin zu einem leichter eingebrauten, hopfenhaltigerem Bier bemerkbar, einem Bier Pilsener Brauart. Also das, was seit jeher unser König Pilsener verkörpert.

Die Brauerei brachte ein Pilsener auf den Markt, das in den Folgejahren eine immer größer werdende Anhängerschaft fand. In der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts wurde König Pilsener konsequent als nationale Premium Pilsener Biermarke aufgebaut. Trotzdem sind wir bis heute fest mit dem Ruhrgebiet verwachsen und in den Köpfen der Menschen als ihr KöPi bekannt, mit dem sie ihre großen und kleinen, individuellen Erfolgserlebnisse krönen. Denn bis heute ist König Pilsener die Biermarke, die wie keine andere für Pilsener der Spitzenklasse steht.

Im Marketing arbeiten Sie gerne mit dem Begriff „Belohnung“ im Zusammenhang mit König Pilsener – erklären Sie uns bitte, warum.
Frank Windau: Das hat natürlich auch geschichtliche Hintergründe. Bereits in den Gründungsjahren der Brauerei haben sich die in der benachbarten Industrie beschäftigten Werksleute nach Feierabend in der brauereieigenen Gaststätte mit einem leckeren KöPi für ihre getane Arbeit belohnt. Auch heute belohnen viele Menschen ihren Einsatz mit etwas ganz besonderem – der Pilsener Ikone, die mit der gleichen Leidenschaft und Hingabe gebraut wird – und drücken damit Lebensfreude aus.

Was können Sie uns über die aktuelle Werbekampagne erzählen?
Frank Windau: Momentan begegnet Ihnen in unserem Heimatgebiet – also der Region rund um Duisburg, Essen, Bochum, Düsseldorf – aber natürlich auch im gesamten Norden TV-Spots sowie Plakat- und Printmotive mit der sympathischen Belohnungs-Botschaft unserer Kampagne: „Heute ein König.“ Jung und Alt, Männer und Frauen, Du und ich erleben immer wieder besondere Augenblicke, die mit einem KöPi belohnt werden. Und die genießen wir mit einem königlichen Premium-Pilsener am besten.

Sport ist ein großes Thema im Hause König Pilsener. Bitte erklären Sie uns, wieso das so ist und welche Vereine Sie unterstützen.
Frank Windau: Mit unseren Sponsorings unterstreichen wir natürlich auf der einen Seite unsere Verbundenheit zum „Revier“. Sport, vor allem Fußball, spielt im Ruhrgebiet eine wichtige Rolle. Auf der anderen Seite stehen sowohl Spieler als auch Sportler mit voller Leidenschaft hinter dem Sport und der Mannschaft, tragen mit Stolz die Vereinsfarben und gehen regelmäßig ins Stadion. Dieses Engagement verdient die beste Belohnung – unser KöPi.

Momentan unterstützen wir die Eishockeymannschaften „Krefeld Pinguine“, die „Füchse“ und die „Moskitos Essen“. Im Bereich Fußball sind wir Partner der Männer-Mannschaft vom SC Rot-Weiß Oberhausen und natürlich beider Mannschaften des MSV Duisburg – Männer und Frauen. Daneben sponsern wir Polo-Turniere und schickten im August ein König Pilsener Team beim R(H)EINPOWER 24h in Duisburg an den Start.

Neben dem Bereich Sport unterstützen wir aber vor allem Projekte im Bereich Entertainment. Wenn Sie Musicals wie „Mamma Mia!“, „Starlight Express“, „Rocky“, „Sister Act“ oder demnächst „Das Wunder von Bern“ ansehen, genießen Sie in der Pause oder nach der Show ein kühles König Pilsener. Auch im Bereich Entertainment gilt: Sowohl die Menschen hinter und auf der Bühne als auch die Zuschauer möchten einen gelungenen Abend mit einem Premium Pils krönen. Deswegen verdienen sie alle unser König Pilsener. Dazu passt auch unser Engagement in der König-Pilsener-Arena in Oberhausen, in den Cinestar-Kinos und den GOP Varietés.

Können Sie bereits verraten, was König Pilsener für das nächste Jahr geplant hat?
Frank Windau: Das kann ich an dieser Stelle leider noch nicht sagen. Ich würde mich aber sehr freuen, wenn wir uns zu einem späteren Zeitpunkt dazu noch einmal unterhalten. Dann verrate ich gerne mehr. Vielleicht nur so viel: Wir arbeiten gerade an einer ganz neuen Werbekampagne für König Pilsener. Lassen Sie sich überraschen!

König Pilsener | koenig.de | facebook.com/KoenigPilsener | koenig.de/instagram
Bitburger Braugruppe | bitburger-braugruppe.de

Wir bedanken uns für das offene und sehr interessante Interview und wünschen König Pilsener sowie der Bitburger Braugruppe weiterhin viel Erfolg! Wenn auch Sie eine interessante Marke haben, dann sollten wir uns unterhalten. Senden Sie uns einfach eine E-Mail mit dem Betreff „about-drinks Interview“ an redaktion@about-drinks.com – wir freuen uns auf Ihren Kontakt!

Verband der Diplom Biersommeliers: Präsident Christoph Kämpf über den Verband, dessen Aufgaben und Ziele

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Mitte Oktober fand die Jahreshauptversammlung des Verbands der Diplom Biersommeliers statt. Knapp 230 Teilnehmer aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Italien, Frankreich und Tschechien nahmen daran teil. Doch worum ging es bei der Versammlung eigentlich? Den Namen der Verbandes kennt man zwar, aber die Frage, was dieser denn genau macht, können die meisten wohl dann doch nicht beantworten. Um etwas mehr Licht ins Dunkel zu bringen, hat sich about-drinks mit einem echten Fachmann – wenn nicht sogar dem Fachmann schlechthin – zu diesem Thema unterhalten.

Christoph Kämpf ist Präsident des Verbands der Diplom Biersommeliers und Geschäftsführer der Karmeliten Brauerei Karl Sturm GmbH & Co. KG. Im Interview mit about-drinks spricht er unter anderem über den Verband, dessen Aufagben und Ziele, aktuelle Biertrends, aber auch über die Ausbildung zum Diplom Biersommelier.

Herr Kämpf, erzählen Sie uns zuerst bitte etwas zu Ihrem persönlichen Werdegang!
Christoph Kämpf: Ich bin im oberfränkischen Kronach geboren und aufgewachsen. Da meine Eltern eine Brauerei hatten, habe ich das Brauereiwesen von der Pike auf kennen- und die Branche sowie die Produkte lieben gelernt. Nach meinem BWL-Studium in Bayreuth war ich lange Jahre Vertriebsleiter und Prokurist bei der Hütt Brauerei Bettenhäuser GmbH & Co. KG, bevor ich zurück nach Bayern gekehrt bin, wo ich nun als Geschäftsführer der Karmeliten Brauerei Karl Sturm GmbH & Co. KG vorstehe.

Wie kamen Sie zu dem Beruf des Biersommeliers?  
Christoph Kämpf: Durch meine Liebe zum Bier und meinen Wunsch, die Bierkultur zu fördern und zu erhalten.

Was können Sie uns über die Ausbildung zum Diplom Biersommelier erzählen?
Christoph Kämpf: Die Ausbildung erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit – Doemens hat bei jedem Kurs eine Warteliste. Die Ausbildung ist zweigeteilt. Im ersten Teil geht es um den Brauprozess, die Rohstoffe und die Sensorik. Im zweiten Teil geht um die Tätigkeitsfelder, in denen der Biersommelier später aktiv ist, z.B. in der Gastronomie. Mehr als 2.000 Biersommeliers weltweit wurden bisher bei Doemens in Gräfelfing sowie in Kiesbye’s BIERkulturHAUS in der Nähe von Salzburg oder in weiteren lizenzierten Ausbildungsorten geschult.

Bitte erläutern Sie die Funktionen und Aufgaben, die der Verband der Diplom Biersommeliers hat, und Ihre Tätigkeiten innerhalb des Verbands.
Christoph Kämpf: Als Präsident des Biersommelier-Verbandes stehe ich dem Vorstand vor, gebe damit gemeinsam mit dem Team die Marschrichtung vor, wohin wir gehen und welche Zielsetzung wir verfolgen. Ich leite und moderiere zudem die unterschiedlichen Zusammenkünfte wie die Vorstandssitzungen über das Jahr, aber auch die Jahreshauptversammlung.

Die Aufgaben und Ziele des Verbands sind diese:

  • Bereitstellen von Services für die Mitglieder
  • Zentrales Organ aller Biersommeliers
  • Partner für die Vermarktung der Mitglieder
  • Koordinator für interne und externe Kommunikation
  • Zentrale Informationsbereitstellung
  • Vermittlung und Austausch von Bierwissen
  • Pflege einer traditionsreichen und doch innovativen Bierkultur
  • Fördern der Biervielfalt

Vor Kurzem fand die Jahreshauptversammlung des Verbands statt – was können Sie unseren Lesern darüber erzählen? Wie sah das bisherige Jahr 2014 aus, welche Pläne gibt es für 2015?
Christoph Kämpf: Wir blicken in diesem Jahr auf eine sehr erfolgreiche Jahreshauptversammlung des Verbands bei Gastgeber Schneider Weisse zurück und konnten im Vergleich zum Vorjahr wieder mehr Mitglieder begrüßen. In unseren Augen ein deutliches Zeichen dafür, dass der eingeschlagene Weg der richtige ist und wir auf die hundertprozentige Unterstützung der Basis zählen können. Wir sind sehr froh, dass die Mitgliederversammlung die Verstärkung des Vorstandteams um die Stelle der Pressesprecherin Sandra Ganzenmüller ohne Gegenstimme beschlossen hat und dass wir den offenen Posten des Kassenwarts mit Medea Tappeiner aus Südtirol einstimmig nachbesetzten konnten. Wir stehen als kontinuierlich wachsender Verband vor spannenden Herausforderungen und können die anstehenden Aufgaben nun auf mehr Köpfe verteilen. Im Fokus des kommenden Jahres wird neben dem Ausbau des Serviceangebots für unsere Mitglieder und der weiteren Professionalisierung, in erster Linie die Schaffung neuer Strukturen für einen intensiveren Dialog der Mitglieder, auch zwischen den Jahreshauptversammlungen, stehen.

Welche Events sind für Ihren Verband besonders wichtig?
Christoph Kämpf: Allem voran natürlich die Jahreshauptversammlung, bei der wir uns zum kollegialen Erfahrungsaustausch zusammenfinden. Seit ein paar Jahren veranstalten wir auf Wunsch aus der Mitgliedschaft am Tag vor der Jahreshauptversammlung einen Weiterbildungstag, zu dem wir Referenten und Diskutanten zu verschiedensten Themenfeldern einladen. Auf Wunsch der Mitglieder veranstalten wir ab 2015 ein Frühjahrstreffen und werden durch den Aufbau von Sektionen den unterjährigen Dialog und Erfahrungsaustausch steigern. Bei der JHV 2014 sind Sektionen eingeführt und durch Obmänner und -frauen, die den Sektionen vorstehen und regelmäßige, regionale Treffen veranstalten werden, besetzt worden.

Wie steht es um die Internationalität Ihres Verbands?
Christoph Kämpf: Inzwischen haben wir über 15 Nationalitäten im Verband eingebunden. Jedoch liegt der Schwerpunkt auf Mitgliedern in Deutschland, Österreich und der Schweiz, deshalb sehen wir unsere Kernaufgaben momentan im deutschsprachigen Raum.

Welche aktuellen Biertrends sind Ihrer Meinung nach momentan am populärsten?
Christoph Kämpf: Aufgrund der aus USA kommenden Craft Biere, sind die in den USA gängigen Bierstile wie IPA auch hier populär geworden.

Was denken Sie, welche Biertrends im kommenden Jahr in den Mittelpunkt rücken werden?
Christoph Kämpf: Kreativ gebraute Biere.

Haben Sie als Diplom Biersommerlier denn ein bestimmtes Lieblingsbier?
Christoph Kämpf: Je nach gegebener Situation, habe ich unterschiedliche Lieblingsbiere. Als Aperitif bevorzuge ich ein herbes Pils, je nach der angebotenen Speise ein Weißbier oder ein Bayerisches Export und zum Nachtisch sehr gern einen Doppelbock. Wenn ich mit Freunden im Gespräch bin, präsentiere ich gerne unser Impendium, das wir im Stil eines Trappistenbieres gebraut haben.

Verband der Diplom Biersommeliers | biersommelier.de

Wir bedanken uns für das offene und sehr interessante Interview und wünschen dem Verband der Diplom Biersommeliers sowie Christoph Kämpf weiterhin viel Erfolg! Wenn auch Sie eine interessante Marke haben, dann sollten wir uns unterhalten. Senden Sie uns einfach eine E-Mail mit dem Betreff „about-drinks Interview“ an redaktion@about-drinks.com – wir freuen uns auf Ihren Kontakt!

Heineken: Deutschland-Chef Peter Kopietz über das Unternehmen, die Marken und Sponsorings

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Wer hätte im Jahr 1864 gedacht, dass die damals gegründete Heineken Brouwerij mit Sitz in Amsterdam einmal zu den erfolreichsten Brauereien der Welt gehören würde? Heute, 150 Jahre später, ist Heineken NV nämlich die drittgrößte Brauereigruppe der Welt – und bereits seit 1993 mit der Heineken Deutschland GmbH auch hierzulande aktiv. Mittlerweile zählt das Unternehmen, das seinen Sitz in Berlin hat, rund 100 Mitarbeiter. Neben den beiden Kernmarken Heineken® und Desperados, die nicht nur ausgesprochenen Biertrinkern ein Begriff sein dürften, besteht das Portfolio aus vielen weiteren attraktiven und internationalen Premium-Bieren und Cidern.

about-drinks sprach mit Peter Kopietz, General Manager der Heineken Deutschland GmbH, unter anderem über das Unternehmen, die beiden Kernmarken Heineken® und Desperados sowie das Sponsoring der UEFA Champions League.

Herr Kopietz, erzählen Sie unseren Lesern bitte zuerst etwas über sich: Wie sah Ihr beruflicher Werdegang aus?
Peter Kopietz: Vor meiner Zeit bei Heineken war ich mehr als zehn Jahre in der Schokoladenbranche, bei Lindt & Sprüngli tätig. Zunächst im Marketing in Österreich und zwischen 2004 und 2011 in der Deutschland-Zentrale in Aachen. Dort habe ich anfangs als Product Group Manager gearbeitet und bin später in den Vertrieb gewechselt. Über verschiedene Stationen im Key Account Management konnte ich schließlich seit 2009 als Key Account Direktor eine sehr erfolgreiche Zeit bei Lindt mitgestalten.

Im August 2011 kam dann der Wechsel zu Heineken, von Premium-Schokolade zu Premium-Bier. Zwei Jahre lang war ich als Global Account Director für die strategischen Partnerschaften zwischen Heineken und seinen internationalen Handelskunden, mit Fokus auf das europäische Geschäft, verantwortlich. Im November 2013 habe ich schließlich die Funktion des General Managers bei Heineken Deutschland übernommen, zurück im operativen Geschäft und auch wieder zurück in meiner quasi Wahlheimat Deutschland.

Seit fast einem Jahr sind Sie also nun Deutschland-Chef von Heineken. Was bedeutet es für Sie, bei diesem Unternehmen tätig zu sein?
Peter Kopietz: Mir bedeutet es generell sehr viel, für Heineken zu arbeiten. So wie ich das Unternehmen in den vergangenen drei Jahren kennengelernt habe, trifft es genau meine Vorstellung von einem global agierenden Unternehmen, das starkes soziales Bewusstsein sowohl gegenüber der Gesellschaft als auch seinen Mitarbeitern verkörpert. Zudem vertreiben wir Premiumprodukte, mit denen ich mich zu 100% identifiziere.

Heineken Deutschland zählt zu den kleineren Organisationen im Konzern und gerade das macht es für mich spannend. Durch den sehr schlanken Aufbau habe ich die Möglichkeit, sehr nahe am Tagesgeschäft zu sein, speziell im Marketing und Vertrieb, wo meine Wurzeln sind. Gleichzeitig sind wir immer noch ein relativ junges Unternehmen, in dem es, nicht zuletzt auch getrieben durch unser anhaltend starkes Wachstum, gilt, das Unternehmen permanent weiterzuentwickeln, Bestehendes zu optimieren und Neues aufzubauen. Die gesamte Mannschaft von Heineken Deutschland leistet dabei hervorragende Arbeit, mit großer Leidenschaft. All das an vorderster Front zu initiieren und zu begleiten, ist ungemein spannend.

Was sind Ihre Hauptaufgaben im Tagesgeschäft als Geschäftsführer?
Peter Kopietz: Durch unsere relativ flache Struktur ist mein Arbeitstag operativer als man meinen mag. Natürlich beschäftigt sich unser gesamtes Management-Team auch laufend damit, die Strategie des Unternehmens den Anforderungen des Marktes und Wünschen der Konsumenten anzupassen. Daneben gilt es jedoch auch, praktisch täglich in Abstimmungsrunden mit allen Funktionsbereichen das Tagesgeschäft zu beeinflussen. Sei es in der Planung/Warenverfügbarkeit, Abstimmung von Aktivitäten, Optimierungen unserer IT-Systeme oder in Personalfragen rund um die Entwicklung unserer Mitarbeiter. So oft es meine Zeit erlaubt, versuche ich, im Markt zu sein. Auch wenn ich den deutschen Handel seit vielen Jahren kenne, so gibt es gerade in der Getränkeindustrie für mich immer noch Neues zu lernen. Und schließlich sieht man am POS am besten, ob unsere Arbeit Früchte trägt.

Erzählen Sie uns etwas über die Geschichte des Hauses Heineken, Herr Kopietz.
Peter Kopietz: Die Geschichte von Heineken® geht bis in das Jahr 1864 zurück. In diesem Jahr wurde die Heineken Brouwerij mit Sitz in Amsterdam durch Gerard Adriaan Heineken gegründet. Heute, drei Generationen später, ist die Heineken NV die 3. größte Brauereigruppe der Welt. Heineken® ist in über 170 Ländern aktiv und vertreibt unter anderem die Marken Heineken®, Desperados, Strongbow, SOL, Amstel, Tiger, Zywiec, Gösser und viele mehr.

In Deutschland ist Heineken® seit 1993 aktiv. Den sehr anspruchsvollen deutschen Biermarkt hat sich Heineken® mit einer besonderen Strategie erschlossen: Der Marken- und Distributionsaufbau von Heineken® erfolgte ausschließlich über die Trend- und Szene-Gastronomie. Ziel war es in der Nische der jungen, weltoffenen Konsumenten die Premium-Marke behutsam aufzubauen und langsam wachsen zu lassen. Mit dem Zusammenschluss der beiden Firmen Scottish Newcastle GmbH und Heineken Deutschland GmbH im Jahr 2008 entstand ein breites Portfolio von verschiedenen Bier- und Cider-Marken wie Murphy’s, Newcastle Brown Ale, Strongbow und Bulmers.

2009 wurden die deutschen Vertriebsrechte für die konzerneigene Marke Desperados an Heineken Deutschland übertragen. Ebenfalls 2009 war für die Marke Heineken® die Zeit reif, um den Schritt in den LEH zu tätigen. Der Heineken® 6-Pack wurde eingeführt. Seitdem wächst die Marke in Distribution und Absatz jedes Jahr deutlich. Heute bietet die Heineken Deutschland GmbH ein attraktives internationales Produktportfolio aus Premium-Bieren und Cidern mit den Hauptmarken Heineken® und Desperados an und steht für das Markt- und Wachstumsorientierte Segment  internationaler Marken in Handel und Gastronomie.

Wie ist Ihr Unternehmen in Deutschland aufgestellt? Wie viele Mitarbeiter beschäftigt Heineken hierzulande?
Peter Kopietz: Heineken Deutschland beschäftigt heute insgesamt 96 Mitarbeiter, davon 46 im Back-Office und 50 im Vertrieb.

Was hebt Ihre Produkte von Anderen ab?
Peter Kopietz: Alle Marken unseres Portfolios sind im internationalen Premium-Segment angesiedelt. Jede Marke hat eine starke Persönlichkeit und eine langjährige Tradition. Nehmen wir z.B. Bulmers: Bulmers ist eine der ältesten und bekanntesten Cider-Marken Englands, die auf eine 120-jährige Erfolgsgeschichte zurückblicken kann.

Ihre beiden Fokusmarken Heineken und Desperados sind in aller Munde. Erläutern Sie, was die beiden Marken so erfolgreich macht!
Peter Kopietz: Von einem lokalen Bier des 19. Jahrhunderts, gebraut in Amsterdam, hat sich Heineken über die Jahrzehnte zu einer globalen Ikone entwickelt, die heute in mehr als 170 Ländern verkauft wird und sich als die internationalste Biermarke weltweit bezeichnen kann. Aufmerksamkeitsstarke Sponsorings wie das der UEFA Champions League und Filmen wie James Bond halten die Marke insbesondere für die junge Zielgruppe spannend und attraktiv.

Mit Desperados Tequila Flavoured Beer treffen wir den Nerv der jungen Zielgruppe. Seit es 1995 in Frankreich vorgestellt wurde, hat es mit seiner wilden, unangepassten Art die Konsumenten für sich begeistert und sich zu einem internationalen Erfolgsprodukt entwickelt. Das hochwertige Design der geprägten Klarglas-Flasche unterstreicht den Premium-Anspruch der Marke und passt perfekt ins Umfeld der nächtlichen Trend- und Szene-Gastronomie.

Mit beiden Marken sind wir insbesondere im digitalen Bereich sehr aktiv. Das macht Heineken® weltweit mit 18,9 Mio. Fans zur Biermarke Nr. 1 auf Facebook. In Deutschland hat Desperados derzeit über 380.000 Fans und Heineken über 370.000 Fans (Stand 3.11.2014). Damit haben Desperados und Heineken in Deutschland jeweils so viele Fans wie keine andere Biermarke, worauf wir sehr stolz sind.

Welche aktuellen Trends sehen Sie persönlich im Bier-Markt?
Peter Kopietz: Der deutsche Biermarkt ist seit acht Jahren kontinuierlich rückläufig. Der Markt hat zwar immer noch ein Volumen von über 90 Mio. HL, aber das bedeutet gleichzeitig auch, dass selbst ein Rückgang von 1-2% pro Jahr eine nicht zu vernachlässigende Größe darstellt.

Ich glaube, dass Bier zu beliebig geworden ist. Die Marken sind zum Teil recht austauschbar und so bleibt der Preis allzu häufig das einzige Kaufkriterium. Das ist eine Entwicklung, an der niemand Interesse haben kann. Industrie und Handel aus Spannensicht nicht und der Konsument nicht, weil ihm kein Erlebnis geboten wird. Ich glaube aber fest daran, dass der Markt mit neuen Impulsen, innovativen Angeboten und Vermarktungsideen, die ein wenig „Out of the box“ sind, sowohl mengen- als auch wertmäßig einen Aufschwung erleben kann. Für wichtig halte ich dabei authentische und konstante Markenführung sowie das Schaffen von Erlebniswelten und stärkerer Markenbindung.

Die UEFA Champions League haben Sie eben bereits angesprochen: Es ist ein besonderes Thema für Heineken. Wie kam es zu dieser Kooperation?
Peter Kopietz: Das Sponsorship der UEFA Champions League besteht schon seit 1992. Früher wurde es durch die Marke Amstel genutzt. Seit 2005 ist Heineken® stolzer Partner der UEFA Champions League. Die Verbindung zwischen unserer internationalen Premium-Marke und der Königsklasse des Fußballes passt perfekt. Daher wurde dieses für uns so wertvolle Sponsorship im letzten Jahr um weitere drei  Jahre bis zur Saison 2017/2018 verlängert. Heineken® aktiviert das Sponsorship in über 220 Ländern. Dabei wird der Hauptaugenmerk darauf gelegt, den Fans in Europa und weltweit hochqualitative UEFA Champions League-Erlebnisse zu verschaffen. Die optimale Verbindung ist ein spannendes Match in der Sportsbar, oder zu Hause mit Freunden und dazu ein eiskaltes Heineken.

Zur letztjährigen Saison gab es eine Sonderedition von Heineken®. Planen Sie, auch für diese UEFA Champions League eine Sonderedition herauszubringen? Gibt es allgemein Pläne für andere Sondereditionen?
Peter Kopietz: Die laufende Saison ist für uns besonders spannend, da am 6. Juni 2015 das Finale im Berliner Olympiastadion stattfindet. Hierzu haben wir umfassende Aktivitäten geplant. Neben einer speziellen Sonderedition für die Heineken-Gebinde, sind umfassende Aktivitäten in Gastronomie und Handel geplant. Als Partner wird Heineken natürlich auch am Wochenende des Finales in Berlin entsprechende Präsenz zeigen und die Hauptstadt Heineken-grün machen.

Erzählen Sie unsere Lesern etwas über die Markenaktivitäten. Welche Aktivitäten und Aktionen stehen dieses Jahr noch an, was planen Sie für 2015?
Peter Kopietz: Eine besondere Neuigkeit gibt es für unsere Marke Desperados. Hier präsentieren wir in diesen Tagen eine neue Produktvariation: Desperados Red. Das besondere Merkmal ist die Kombination aus Bier, Tequila- und Cachaça-Aromen und Guarana-Extrakt, das extra Energie liefert. Unterstützt wird die Produkteinführung mit einer breiten Media-Kampagne, mit Schwerpunkt auf digitale Medien und Außenwerbung. Weiter im Fokus der Marke wird auch das Thema Musik stehen.

Heineken® ist das internationale Premium-Bier, das in allen Metropolen der Welt genossen werden kann. Hier setzt die die aktuelle Kampagne „Cities of the World“ an. Sechs dieser Weltmetropolen werden mit der limitierten Heineken® City Editions Flasche geehrt. Sie zeigt auf dem Etikett jeweils eine von sechs internationalen Städten: New York, Berlin, Shanghai, Amsterdam, London und Rio de Janeiro.

Gleichzeitig möchte Heineken® die Konsumenten auch inspirieren, diese und andere Städte neu zu entdecken und aus ihrer täglichen Routine auszubrechen. Dabei hilft die Heineken® Heat Map – ein „digitaler Kompass“ für Smartphones und Tablets – der besonders lohnenswerte Hotspots, wie Clubs und Ausstellungen auf Abruf bereithält. Die Heat Map analysiert Social-Media-Aktivitäten auf verschiedenen Plattformen wie Twitter, Instagram und Foursquare und bildet so besonders Hot-Spots ab, die zuvor via Check-Ins und Fotos markiert wurden. Darüber hinaus verraten bekannte deutsche Blogger auf der Heineken® Heat Map ihre persönlichen Geheimtipps.

Die Sponsoring-Strategie der Marke Heineken® konzentriert sich auf drei starke Interessensgebiete unserer Konsumenten: Sport, Musik und Film. Zu unserer Freude werden wir uns dem Bereich Film im letzten Quartal 2015 wieder im besonderen Maße widmen: Zum 6. Mal in Folge gehen Heineken® und James Bond eine Kooperation ein. Rund um den neuen Film, der am 23.10.2015 in die Kinos kommen wird, werden auch in Deutschland Aktivitäten stattfinden und mit Blick auf den Erfolg der Skyfall-Kampagne kann auch beim nächsten Bond wieder Außergewöhnliches erwartet werden.

Heineken Deutschland GmbH | heinekendeutschland.de
Heineken® | heineken.com | facebook.com/heineken
Desperados | desperadosbeer.com | facebook.com/Desperados

Wir bedanken uns für das offene und sehr interessante Interview und wünschen der Heineken Deutschland GmbH sowie Peter Kopietz weiterhin viel Erfolg! Wenn auch Sie eine interessante Marke haben, dann sollten wir uns unterhalten. Senden Sie uns einfach eine E-Mail mit dem Betreff „about-drinks Interview“ an redaktion@about-drinks.com – wir freuen uns auf Ihren Kontakt!


Köstritzer-Chef Andreas Reimer: „Besondere Bierspezialitäten mit individuellen Geschmackserlebnissen“

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Die Marke Köstritzer entwickelt sich mit ihrer kontinuierlichen Absatzsteigerung noch immer positiv entgegen dem rückläufigen nationalen Biermarkt. Das Köstritzer Schwarzbier ist hierzulande sogar Marktführer in seinem Segment. Die Spezialitäten-Biere, erlesene Zutaten und traditionsreiche Braukunst sind also gefragter denn je. Neben dem Schwarzbier gibt es viele weitere Bierspezialitäten, die ihre ganz eigenen Geschmackserlebnisse bieten. Und Geschmack wird auch bei der neusten Kooperation mit Spitzenkoch Chakall groß geschrieben: Der Argentinier verbindet seine weltoffene, kreative Küche mit den Bierspezialitäten von Köstritzer und entwickelt zusammen mit Food-Bloggern ein exklusives Köstritzer 6-Gänge-Menü.

Im Interview spricht Andreas Reimer, Geschäftsführer der Köstritzer Schwarzbierbrauerei sowie der Wernesgrüner Brauerei und zudem verantwortlich für das Handelsgeschäft und die internationalen Aktivitäten der Bitburger Braugruppe, über die Marke, Produkte und die Kooperation mit Chakall.

Herr Reimer, erzählen Sie uns von Ihrem Weg zu Köstritzer und von Ihrer Tätigkeit im Unternehmen!
Andreas Reimer: Seit 2005 bin ich Geschäftsführer der Köstritzer Schwarzbierbrauerei. Zuvor war ich bei Bitburger fünf Jahre als Vertriebsdirektor International Division tätig und kam bereits in dieser Zeit mit Köstritzer in Kontakt.

Was ist für Sie das Besondere an der Marke Köstritzer?
Andreas Reimer: Die Marke Köstritzer steht für Spezialitäten-Biere, erlesene Zutaten und traditionsreiche Braukunst. Wir verstehen uns als Spezialitätenbrauerei und bieten mit Köstritzer besondere Bierspezialitäten mit individuellen Geschmackserlebnissen.

Wie umfangreich ist das Produktportfolio?
Andreas Reimer: Wir führen unter der Dachmarke Köstritzer eine hochwertige Auswahl an individuellen Spezialitäten: Das Köstritzer Schwarzbier – der Marktführer im Schwarzbier-Segment, Köstritzer Kellerbier, Köstritzer Edel Pils, Köstritzer Edel Pils Radler, Köstritzer Spezial Pils und die Köstritzer Meisterwerke Pale Ale und Witbier.

Der deutsche Biermarkt entwickelt sich rückläufig. Ist auch bei Köstritzer ein Rückgang zu erkennen?
Andreas Reimer: Nein, ganz im Gegenteil. Entgegen dem rückläufigen Branchentrend wachsen wir mit Köstritzer im deutschen Markt. Wir erfüllen den Verbraucherwunsch nach besonderen, individuellen Geschmackserlebnissen mit einer Auswahl an weiteren, neuen Bierspezialitäten. So führten wir Ende des Jahres 2013 das Köstritzer Kellerbier ein. Im Mai 2014 erfolgte der Launch der Köstritzer Meisterwerke mit den Sorten Pale Ale und Witbier. Alle drei Neuprodukte wurden im Juni mit dem Superior Taste Award vom International Taste & Qualität Institut in Brüssel ausgezeichnet.

Wie ist die Marke in Deutschland aufgestellt? In einigen Bundesländern ist Köstritzer Markführer, richtig?
Andreas Reimer: Deutschlandweit ist die Marke sehr gut aufgestellt. Köstritzer Schwarzbier ist seit über zwanzig Jahren Deutschlands beliebtestes Schwarzbier. Mit einem Marktanteil von rund 30 Prozent im Segment der untergärigen, dunklen Biere und seiner klaren Markführerschaft in 13 von 16 Bundesländern, hat Köstritzer die breiteste Marktführerschaft aller Biermarken (Quelle: AC Nielsen, LEH und GAM 1.HJ 2014).

Wie sieht es international aus? In wie viele Länder der Welt werden die Bierspezialitäten exportiert?
Andreas Reimer: Wir exportieren Köstritzer Schwarzbier mittlerweile in 55 Länder. Die absatzstärksten, ausländischen Märkte sind für uns China, die USA und Italien. Auch die Kaimaninseln, die Elfenbeinküsten und der Oman sind wichtige Abnehmer des Köstritzer Schwarzbieres. Zusammengefasst lässt sich sagen: Die Marke entwickelt sich im internationalen Markt hervorragend.

Neben dem klassischen Biergeschäft sind Sie in diesem Jahr zum ersten Mal auch eine Kooperation im Bereich Kulinarik eingegangen.  Wie genau sieht diese aus? Was sind die Ziele der Kooperation?
Andreas Reimer: Hier muss ich Sie leider kurz korrigieren: Es ist nicht unsere erste Kooperation oder erste Aktion im Bereich Kulinarik. Mit dem Köstritzer Spiegelzelt in Weimar präsentieren wir seit elf Jahren großartige kulturelle und kulinarische Genussmomente. Vor einigen Jahren gab es zudem eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit Tim Mälzer. Richtig ist, dass wir in diesem Jahr erstmalig mit dem Spitzenkoch Chakall kooperieren. Chakall steht für eine internationale, weltoffene, kreative Küche und passt damit zu unserer Marke, die auch international ausgerichtet ist. Wir möchten die Köstritzer Bierspezialitäten gern kulinarisch erlebbar machen. Und genau das ist Chakall gelungen: Er ließ sich von den Spezialitäten inspirieren, kreierte mit ihnen unterschiedlichste Menü-Variationen und entwickelte daraus gemeinsam mit Food-Bloggern ein exklusives Köstritzer 6-Gänge-Menü. Ich kann Ihnen sagen, seine Menü-Variationen passen exzellent zu unseren Bierspezialitäten und sind ein absolutes Genusserlebnis!

Wann und in welcher Form fand das Kick-off zu der Zusammenarbeit statt?
Andreas Reimer: Das Köstritzer 6-Gänge-Menü präsentierte Chakall am 08. November vor insgesamt 30 geladenen Gästen mitten in der Metropole Berlin. Es war ein Event der Spitzenklasse – das zugleich der offizielle Auftakt unserer neuen Zusammenarbeit mit Chakall im Bereich Kulinarik war.

Welche weiteren Dinge sind in diesem Bereich, aber auch in anderen Bereichen für das kommende Jahr geplant?
Andreas Reimer: Im nächsten Jahr stehen weitere spannende und neue Themen an. Leider kann ich zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Details verraten. Ich erzähle Ihnen gern im neuen Jahr mehr und freue mich über ein weiteres Gespräch mit Ihnen.

Ihr persönlicher Tipp: Mit welcher Köstritzer-Bierspezialität sollte man zum Weihnachtsfest anstoßen? ;-)
Andreas Reimer: Mit unserem Neuprodukt Köstritzer Kellerbier. Denn das Kellerbier beweist echten Charakter: Es ist unfiltriert und erhält mit hochwertigem Röstmalz, das aus Gerste gewonnen wird, ein besonderes Aroma. Sowohl geschmacklich als auch optisch mit seiner Bernsteinfarbe ist Kellerbier somit ein besonderer Genuss und damit perfekt für das Weihnachtsfest geeignet. Aber grundsätzlich gilt für alle unsere Biere, ob Schwarzbier, Kellerbier, unser Edel-Pils oder Pale-Ale: Mit Köstritzer wird jeder Schluck ein Fest!

Köstritzer | koestritzer.de | facebook.com/koestritzer
Bitburger Braugruppe | bitburger-braugruppe.de

Wir bedanken für das offene und sehr interessante Interview und wünschen Köstritzer sowie Andreas Reimer weiterhin viel Erfolg! Wenn auch Sie eine interessante Marke haben, dann sollten wir uns unterhalten. Senden Sie uns einfach eine E-Mail mit dem Betreff „about-drinks Interview“ an redaktion@about-drinks.com – wir freuen uns auf Ihren Kontakt!

Geschäftsführer und Braumeister Dr. Marc Rauschmann: „BraufactuM – das ist Craft Bier“

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„BraufactuM – das ist Craft Bier“. Und mehr noch: BraufactuM ist kreativer Umgang mit Zutaten, handwerklichen Herstellungsverfahren und neuen oder wiederentdeckten Brauverfahren. Seit 2010 arbeitet das Team rund um Dr. Marc Rauschmann, einem der Geschäftsführer und Braumeister, täglich an der Kreation und Vermarktung von neuen Bieren. Das Portfolio umfasst mittlerweile fast 40 unterschiedliche Craft Biere, darunter 14 Eigenkreationen. Da zum perfekten Craft-Bier auch die passenden Gläser benötigt werden, hat man diese zuletzt selbst entwickelt. BraufactuM sorgt dafür, dass man ein Gesamtpaket für besten Craft-Bier-Genuss bekommt.

about-drinks sprach mit Dr. Marc Rauschmann, Geschäftsführer und Braumeister bei „Die Internationale Brau-Manufacturen GmbH“ mit der Marke BraufactuM, über seinen Werdegang, die Entstehungsgeschichte von BraufactuM sowie den aktuellen Craft-Bier-Trend in Deutschland.

Erzählen Sie unseren Lesern bitte zuerst, worum es sich bei BraufactuM genau handelt.
Marc Rauschmann: BraufactuM – das ist Craft Bier, das ist der kreative Umgang mit besten natürliche Zutaten, handwerklichen Herstellungsverfahren und neuen oder wiederentdeckten Brauverfahren. In einem kleinen Team von zehn Leuten arbeiten wir tagtäglich an der Kreation neuer Craft Biere. Wir wollen zeigen, was Bier alles kann, welche Bandbreite an Vielfalt in Sachen Geruch, Geschmack und Farbigkeit möglich sind. Es gibt so viele Wege, ein einzigartiges Bier zu brauen. Die unterschiedlichsten Hopfen- und Malzsorten können miteinander kombiniert werden, einige Bierstile finden erst durch die Reifung in einem Holzfass ihre Vollendung. Da ist so vieles möglich. Dabei geht es bei BraufactuM nicht nur um die Biere an sich, sondern vor allem auch um die Menschen dahinter, die dem Bier eine Geschichte geben.

Das BraufactuM Team verbindet die Leidenschaft für die Vielfalt des Kulturgutes Bier. Wir alle haben den Mut, auch mal über den Tellerrand hinaus zu schauen. Neben der Entwicklung neuer Biersorten und dem Brauen dieser gehört auch die Vermarktung zu den Aufgaben unseres Teams. Wir sind permanent auf den unterschiedlichsten Veranstaltungen unterwegs und begleiten Bier-Degustationen. Das Besondere an BraufactuM sind neben zahlreichen Eigenkreationen die Biere unserer Partnerbrauereien weltweit. Schon seit 2010 präsentieren wir diese neue Biervielfalt in Deutschland.

Wie sah ihr persönlicher Werdegang aus? Was hat Sie daran gereizt, Craft Bier zu brauen?
Marc Rauschmann: Ich bin schon in jungen Jahren über eine Hobbythek-Sendung (Nr. 80: Bier selber gemacht) zum Hausbrauer geworden. Das Bierbrauen machte mir sehr viel Freude, so dass ich durch verschiedene Praktika weitere Erfahrungen in dem Bereich sammelte. Schließlich entschied ich mich dann, in Berlin Brauereitechnologie zu studieren. Während des Studiums hatte ich immer viel Freude daran, Neues in punkto Bierherstellung, Rohstoffe und Zutatenverwertung zu lernen. Außerdem begann ich den ersten internationalen Austausch über den Lehrstuhl zu pflegen und dann schließlich auch selber zu lehren.

Nach meiner Promotion zu einem besonderen Filtrationsverfahren bin ich dann zur Radeberger Gruppe gegangen. Dort war ich zunächst für die Qualitätssicherung, später dann noch für Technologie und Rohstoffqualität verantwortlich. Gerade die Rohstoffe, also Malz und Hopfen, und deren Vielfalt haben mich immer begeistert. Alleine diese Rohstoffe bieten einem Braumeister einen so immens großen Spielraum für Kreativität in Bezug auf den Brauprozess. Beispielsweise gibt es weltweit über 100 unterschiedliche Hopfensorten. Jede einzelne Sorte eröffnet eine ganz eigene Welt an Bitter- und Aromastoffen. Durch die Kombination unterschiedlicher Hopfensorten entstehen neue Craft Biere. Jedes dieser Craft Biere kann so seinen ganz individuellen Charakter und seine überraschende Aromenvielfalt erhalten. Das ist es, was mich immer fasziniert hat. Bis heute bin ich regelmäßig auf den Feldern unterwegs, der Austausch mit den Hopfenpflanzern ist für mich sehr wichtig. Außerdem kommen mir im Hopfengarten auch immer wieder neue Ideen für Bierkreationen.

Erzählen Sie uns etwas zur Entstehungsgeschichte von BraufactuM.
Marc Rauschmann: Die Begeisterung für die Rohstoffe, die zur Bierherstellung benötigt werden, und deren Vielfalt hat mich früh in meiner Laufbahn begleitet. Während meiner Tätigkeit bei der Radeberger Gruppe gehörten die Produktentwicklung und die Qualitätssicherung der Rohstoffe zu meinen hauptverantwortlichen Aufgaben.  Dabei begleitete mich immer der Gedanke, das Brauhandwerk quasi neu zu interpretieren, indem man als Braumeister die Vielfalt an natürlichen, aromatischen Rohstoffen nutzt, um einem Bier einen ganz neuen Ausdruck zu verleihen.

In dieser Zeit lernte ich Thorsten Schreiber kennen, heute ebenfalls Geschäftsführer bei BraufactuM. Wir stellten fest, dass uns Leidenschaft für neue Brauverfahren, neue Zutaten und eine neue Biervielfalt eint. Mit Unterstützung der Radeberger Gruppe konnten wir ein Geschäftsmodell entwickeln und uns auf eine Bier-Weltreise begeben. Wir lernten Craft Bier Brauer in den USA, in Großbritannien, Japan, Belgien und Italien kennen. Hier haben die Braumeister schon ganz andere, neue Wege eingeschlagen. In einigen dieser Länder hatte sich die Craft Bier Bewegung bereits etabliert. Mit vielen inspirierenden Eindrücken sind wir nach Deutschland zurückgekommen und haben im Mai 2010 „Die Internationale Brau-Manufakturen GmbH“ gegründet. Damit war der Grundstein für die Marke BraufactuM und die neue Biervielfalt in Deutschland gelegt.

Was macht Ihr Craft Bier besonders? Wie heben Sie sich vom Markt ab?
Marc Rauschmann: Unser Ziel ist es, einmalige geschmackvolle Craft Biere zu brauen. Unter der Prämisse sind unsere 14 Eigenkreationen entstanden, die aktuell Teil des BraufactuM Sortiments sind. Diese werden durch die besten internationalen Craft Biere ergänzt. Egal ob Eigenkreation oder Craft Bier einer internationalen Partnerbrauerei – jedes einzelne Bier ist ein Unikat, hat seine eigene Geschichte, seine individuelle Aromenvielfalt und natürlich seinen unverwechselbaren Geschmack.  Damit Aroma und Geschmack auch während des Transports zum Kunden erhalten bleiben, hat BraufactuM eine in Deutschland einzigartige ununterbrochene Kühlkette aufgebaut.

Apropos Markt: Wie schätzen Sie den Craft Bier-Markt in Deutschland allgemein ein? Hat der Trend aus Amerika Potenzial hierzulande?
Marc Rauschmann: Deutschland lässt sich nicht mit Amerika vergleichen. Wir haben bereits ca. 1400 Brauereien, währenddessen die USA zum Start der Craft Bier Bewegung dort nur knapp 40 Brauereien hatte. Praktisch alle heutigen deutschen Bierstile sind in den USA Craft Bier Stile. Das bedeutet für uns ein großes Potential, aus dem wir hier in Deutschland schöpfen können. Hierzulande wird sich Vieles auch dem Bestehenden heraus entwickeln. Und das ist auch gut so und sehr spannend für uns. Wir müssen unsere lange Brauhistorie mit unseren tollen Bierstilen, die großen Kenntnissen in der Brautechnologie und all unsere Erfahrung nehmen und mit der Offenheit der Craft Bier Brauer für Neues verbinden. Auf der Basis müssen wir unseren eigenen Weg im internationalen Craft Bier Markt finden. Wenn wir das machen, hat dieser Trend bei uns großes Potential, aber nicht als eine Kopie aus Amerika sondern als unsere eigene Weiterentwicklung.

Erzählen Sie uns etwas über Ihre „ganzheitliche Brauphilosophie“.
Marc Rauschmann: Es fängt bei den Rohstoffen an. Für unsere Biere kommen ausschließlich reine, natürliche Zutaten von allerhöchster Qualität zum Einsatz. Von der Auswahl der Rohstoffe, über Maischen, Läutern, Würzekochen, Hefegabe und Gären bis hin zum Lagern und Abfüllen umfasst ein Brauprozess zwölf Schritte. Für uns sind das ein Dutzend Stellschrauben, die wir nutzen, um mit viel Kreativität und Mut zum Experimentieren neue Wege beim Brauen eines Craft Bieres zu gehen.

Für jedes einzelne Craft Bier bekommen die Kunden bei uns eine detaillierte Beschreibung des Bierstiles. Neben Angaben wie Alkoholgehalt, Bitternote, Schaumbildung und so weiter, gibt es zu jedem Bier  Empfehlungen in Sachen Trinktemperatur und ergänzende Speisen. Letzten Endes muss dann natürlich auch die Verpackung stimmen. Es gibt bei uns unterschiedliche Flaschengrößen. So wird aus der richtigen Kombination von Craft Bier und Flasche eine Einheit, die ein hochwertiges und vielseitiges Biererlebnis ermöglicht. Außerdem sind die Etiketten der BraufactuM Kreationen  mit charakterisierenden Elementen des jeweiligen Bierstiles gestaltet. Historische Details sowie Angaben zu den Aromen des Bieres unterstützen Bierliebhaber bei der Auswahl. So schließt sich unsere ganzheitliche Brauphilosophie mit der Flaschenwahl, dem individuell gestalteten Etikett und dem einmaligen Genussmoment.

Welche Produkte umfasst Ihr Portfolio?
Marc Rauschmann: BraufactuM, das heißt vor allem auch Craft Bier Vielfalt. Unser Portfolio umfasst aktuell fast vierzig unterschiedliche Craft Biere. Hier sind zunächst eben die 14 Eigenkreationen, zu denen aktuell drei Seasonals gehören – also Biere, die in jedem Jahr zu einem bestimmten Anlass in limitierter Edition gebraut werden. Hierzu gehören zum Beispiel unsere alljährlichen Harvest Editionen. Bereits seit drei Jahren brauen wir unser Craft Bier – das India Pale Ale „Progusta“ – als erntefrische Harvest Edition. Bei diesem besonderen Bier kommt zum Teil frisch gezupfter Hopfen direkt vom Feld in den Braukessel. So erhält das Bier eine außergewöhnliche, noch intensivere Hopfenaromatik. Seit zwei Jahren wird das Harvest Portfolio um die erntefrische Sonderedition unseres Weizen India Pale Ale „Indra“ ergänzt.

2014 haben wir außerdem das erste Craft Bier unserer Barrel Edition mit fassgelagerten Bieren präsentiert. In den USA verwenden Craft Bier Brauer gerne Bourbon-Fässer. Bei BraufactuM haben wir in diesem Jahr auf eine deutsche Kooperation gesetzt und so reifte unser Stock Ale „Barrel1“ – das erste Bier der Barrel Edition – vier Monate in Whisky-Fässern der bayerischen Slyrs Bavarian Single Malt Whisky Destillerie. Hinzu kommen dann rund 25 Craft Bier Kreationen unserer internationalen Partnerbrauereien aus den USA, Italien, Schottland und Belgien.

Bitte erläutern sie den Herstellungsprozess von BraufactuM. Was ist anders als bei anderen und macht Ihr Craft Bier dadurch außergewöhnlich?
Marc Rauschmann: Der Herstellungsprozess lässt sich nicht allgemein erläutern. Jedes Bier hat sein ganz individuelles besonderes Rezept. Da ist zum Beispiel die Kalthopfung, die unter anderem beim India Pale Ale „Progusta“ zum Einsatz kommt. Beim Barley Wine „Arrique“ und Stock Ale „Barrel1“ arbeiten wir mit der Fasslagerung. Das deutsche Porter Bier „Oscur“ entsteht durch die Vergärung mit drei unterschiedlichen Hefen und Flaschengärung. Die Rezepte machen den normalen Produktionsablauf oft komplizierter, da wir nicht überlegen, wie wir am einfachsten brauen sondern, wie wir den Brauprozess gestalten können, damit ein Bier mit einem individuellen, besonderen Geschmack entsteht.

Wir brauen neue Craft Biere mit viel Leidenschaft, Kreativität und Neugierde. Dabei nutzen wir den Spielraum, den der Brauprozess uns bietet, um ständig neue Kreationen mit überraschenden Geschmacksaromen zu entwickeln.  Es geht hier um ein Handwerk, das sich in unserem Verständnis über die Herstellung bis hin zur Logistik zieht. So macht unsere ununterbrochene Kühlkette zwar auf der einen Seite Vieles komplizierter, aber auf der anderen Seite ist sie nun mal ohne Frage unerlässlich, wenn Qualität das oberste Gebot ist. Zusammenfassend würde ich sagen, dass unser kompletter Prozess – von Ideenfindung, über Herstellung und Logistik – immer am Optimum für die Qualität ausgerichtet  ist.

Was können Sie uns über Ihre internationalen Partnerbrauereien erzählen?
Marc Rauschmann: Darüber könnte ich natürlich Seiten schreiben. Unsere Partner sind alle sehr renommierte Brauereien und haben angesehene Braumeister, die exzellente Biere brauen und auf internationalen Wettbewerben viele Preise gewonnen haben.  Wir pflegen einen engen Austausch und besuchen unsere Freunde regelmäßig oder nehmen an deren Festivals teil (zum Beispiel „Firestone Walker Invitational Beer Festival“). Umgekehrt kommen unsere Partnerbraumeister auch nach Deutschland und machen mit uns hier gemeinsam Veranstaltungen. Uns geht es nicht darum, möglichst viele Brauereien im Sortiment zu haben – ich denke, das wäre ja relativ einfach.

Unser Ziel war und ist es,  die besten Partner an unserer Seite zu haben. Ebenso wichtig ist es, mit den Menschen in einem sehr engen Austausch zu stehen, damit wir uns gegenseitig verstehen und auch ergänzen. Denn letzten Endes vertreiben wir deren Biere wie unsere eigenen Sorten. Wir müssen sie also auch genauso erklären können und verstehen, warum der Braumeister sie genauso gebraut hat.  Wir wählen die Biere unserer Partnerbrauereien aus, die uns selber am besten schmecken und die unser Gesamtsortiment ideal ergänzen. So bildet alles eine Einheit.

Zum perfekten Craft-Bier-Genuss benötigt man auch das richtige Glas. Erzählen Sie unseren Lesern etwas über Ihre neu entwickelten Gläser und was sie so besonders macht.
Marc Rauschmann: Von Beginn an haben wir den Verbrauchern für den perfekten Craft Bier Genuss das passende Glas präsentiert. Dieses wurde von unserem italienischen Partner Teo Musso entwickelt und wir haben es in Deutschland eingeführt. Da es zu unserem Anspruch gehört, unsere Produkte immer weiter zu verbessern, wollten wir auch dieses Glas weiterentwickeln und unsere vierjährige Erfahrung auf den deutschen Craft Bier Markt in ein neues Glas einfließen lassen. So sind in Zusammenarbeit mit dem Glashersteller Sahm der verbesserte BraufactuM Pokal und der neue BraufactuM Becher entstanden.

Duft, Temperatur, Frische und Aussehen spielen beim Trinken eine Rolle und all das liefert der neue Pokal noch besser als sein Vorgänger. Dank seines kleinen Konus und schmaleren Bauches bleiben Trinktemperatur, Kohlensäure und Schaumbildung im Glas länger konstant. Wer den etwas unkonventionelleren Craft Bier Genuss bevorzugt, für den ist der neue BraufactuM Becher genau das Richtige. Durch sein Fassungsvermögen lassen sich unsere Bierkompositionen aus den 0,355-Liter-Flaschen auch vollständig in den Becher eingießen. Und bis auf den nicht vorhandenen Stiel und Konus schmeckt Ihr BraufactuM identisch wie aus dem neuen Pokal.

Was erwartet unsere Leser zukünftig aus dem Hause BraufactuM? Können Sie bereits einen kleinen Ausblick geben?
Marc Rauschmann: Wir haben in diesem Jahr mit Barrel1 und The Brale zwei neue, so noch nicht in Deutschland gebraute Craft Bier Sorten auf den Markt gebracht. In dieser Richtung wird es weitergehen. Wir wollen immer wieder neue Impulse in den Markt geben. Was das genau sein wird, möchte ich heute noch nicht sagen – lassen Sie sich überraschen.

BraufactuM | braufactum.de | facebook.com/braufactum | craftbierblog.de

Wir bedanken uns bei Marc Rauschmann für das offene und sehr interessante Interview und wünschen BraufactuM weiterhin viel Erfolg! Wenn auch Sie eine interessante Marke haben, dann sollten wir uns unterhalten. Senden Sie uns einfach eine E-Mail mit dem Betreff „about-drinks Interview“ an redaktion@about-drinks.com – wir freuen uns auf Ihren Kontakt!

„Bier trinken – Gutes tun!“: Quartiermeister – Bier für den Kiez

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„Bier ist der überzeugendste Beweis dafür, dass Gott den Menschen liebt und ihn glücklich sehen will“, sagte einst Benjamin Franklin. Dass aber auch der Mensch die Menschen liebt und seinesgleichen glücklich sehen will, beweist die soziale Biermarke Quartiermeister. Getreu dem Motto „Bier trinken – Gutes tun!“ hat Quartiermeister ein einzigartiges, karitatives Konzept auf die Beine gestellt, das zur Nächstenliebe 2.0 aufruft. Mit jedem verkauften Quartiermeister unterstützen Konsumenten lokale Projekte, die dem Kiez und seinen Menschen Gutes tun.

David Griedelbach, einer der beiden Geschäftsführer von Quartiermeister – Bier für den Kiez, stand about-drinks im Interview Rede und Antwort und erklärt den Grundgedanken der sozialen Biermarke und des korrekten Konsums“, die sozialen Projekte, die unterstützt werden und gibt einen Ausblick auf das Jahr 2015.

Bitte stellen Sie uns Ihr Produkt vor, Herr Griedelbach – was genau ist Quartiermeister?
Griedelbach: Quartiermeister ist das erste, dem Wohl lokaler Nachbarschaften verpflichtete Bier. In Berlin, Leipzig und Dresden ist es das Bier für den Kiez. Für den Kiez deshalb, weil wir mit unseren Gewinnen soziale und kulturelle Projekte in den Nachbarschaften vor Ort fördern. Der Konsument bzw. die Konsumentin kann Bier trinken und dabei gleichzeitig etwas Gutes für die Gemeinschaft tun. Quartalsweise schütten wir unsere Gelder aus, jede/r kann dabei online mitbestimmen, wohin das Geld fließt. Dabei ist Quartiermeister immer ein regionales Produkt. Das Pils für die Region Ost kommt aus der familiengeführten Stadtbrauerei Wittichenau in der Lausitz und für Quartiermeister München stellt das helle Export die Genossenschaftsbrauerei Gut Forsting her. Mit dem dortigen Verkauf werden Münchener Nachbarschaftsprojekte gefördert. Allen Standorten liegen unsere Quartiermeister-Prinzipien des korrekten Wirtschaftens zugrunde. Wir ermöglichen Teilhabe, sind transparent in unseren Zahlen und arbeiten möglichst sozial und ökologisch nachhaltig.

Erzählen Sie uns etwas zur Entstehungsgeschichte von Quartiermeister.
Griedelbach: Der Gründer Sebastian Jacob hatte die Idee vor vier Jahren. Er war auf der Suche nach einem Konzept, das soziales Engagement so einfach wie möglich gestaltet. Ihm kam der Gedanke, den Konsum eines Produktes mit einem gesellschaftlichen Mehrwert zu verknüpfen, einem Mehrwert der direkt vor Ort sichtbar ist. An einem Kneipenabend mit Freunden stieß er auf das Produkt Bier. Bier konsumiert man meistens mit Freunden, es ist ein soziales Produkt, man unterhält sich gern darüber, es ist mit Emotionen aufgeladen. Bier trinken, Spaß haben und damit Gutes tun – eine nahezu perfekte Kombination. Kurzerhand hat Sebastian eine Brauerei gesucht und das Bier in Berlin vertrieben. Nach zwei Jahren ging die Brauerei allerdings insolvent und wir wagten einen Neuanfang, als soziales Unternehmen und mit der neuen Brauerei in Wittichenau.

Was können Sie uns zu den Themen „Korrekter Konsum“ und „Social Business“ sagen?
Griedelbach: Wir bei Quartiermeister verfolgen einen eigenen Ansatz des korrekten Wirtschaftens, aber verstehen uns als Social Business im weiteren Sinne nach Mohammed Yunus, Gründer der Mikrokreditbank Grameen und Friedensnobelpreisträger 2006. Unser Geschäftszweck ist auf die Lösung gesellschaftlicher Probleme ausgerichtet und wir wollen aufzeigen, dass es funktionierende Alternativen zu den bestehenden Unternehmen der alten Wirtschaft gibt. Denn die Transformation zu einer nachhaltig funktionierenden Gesellschaft (im Sinne der triple bottom line) ist im vollen Gange.

Unter korrektem Konsum verstehen wir die Möglichkeit ohne Einbußen oder schlechtes Gewissen konsumieren zu können, weil man weiß, dass das Konsumgut ohne teurer oder „öko“ zu sein, durch eine korrekte Wertschöpfungskette gegangen ist und gleichzeitig positive Auswirkungen auf mein Umfeld hat.

Ist Quartiermeister denn wirklich komplett non-profit-orientiert? Wohin geht das Geld, was Sie einnehmen?
Griedelbach: Non-profit ist der gängige Terminus. Man könnte auch social- oder all-profit sagen. Vom Verkauf von Quartiermeister sollen alle in der Wertschöpfungskette profitieren: der Brauer, der Lieferant, die für Quartiermeister arbeitenden Personen, aber auch der Konsument und die Gesellschaft. Quartiermeister macht Gewinne, diese sollen allerdings möglichst nicht auf Kosten von Mensch und Natur erzielt werden. Da kann es schon mal sein, dass man die Anfrage einer großen Einzelhandelskette ausschlägt, weil diese mit Lieferanten arbeitet, die nicht unseren Vorstellungen von korrekt entsprechen. Darüber hinaus stecken wir die Gewinne nicht in unsere eigenen Taschen, sondern geben sie zurück in die Gesellschaft. Wir wollen gut von Quartiermeister leben können und müssen natürlich auch ordentlich wirtschaften, beispielsweise Rücklagen für Investitionen bilden, aber die Profitgier und der Wachstumszwang machen in unserer Gesellschaft viel kaputt. Dafür wollen wir ein gutes Beispiel sein.

Wer entscheidet, welche sozialen Projekte von Ihren Einnahmen gefördert werden?
Griedelbach: Unser Berliner Verein hat einen möglichst offenen und fairen Förderprozess entwickelt. Alle drei Monate rufen wir zu Bewerbungen und Vorschlägen von guten Nachbarschaftsprojekten auf. Zunächst wertet der Verein anhand von transparenten Förderrichtlinien die eingegangen Förderanträge aus und entscheidet, welche fünf Projekte für die Onlineabstimmung freigegeben werden. In der zweiten Runde hat dann jede/r die Möglichkeit selbst online auf unserer Webseite zu entscheiden, welche Projekte von uns gefördert werden. Die Onlineabstimmung dauert drei Wochen und jede/r Wählende hat zwei Stimmen. Auf unserer Homepage werden die Projekte einzeln mit ihrem Konzept und ihrer Mittelverwendung vorgestellt.

Ab dem nächsten Quartal möchten wir die Abstimmung noch näher mit dem Konsum verbinden und ermöglichen, dass zu jeder Zeit für Projekte abgestimmt werden kann. So kann beim Genießen in der Bar direkt entschieden werden, welcher soziale Zweck damit gefördert werden soll. Das gefällt uns!

Wie ist die Resonanz auf Ihr „soziales Bier“?
Griedelbach: Viele Menschen sind von der Idee begeistert. Die Resonanz in der Presse ist recht hoch. Trotzdem ist unsere Sichtbarkeit in der Stadt noch niedrig. Da wir im Gegensatz zu anderen Biermarken kein Geld für Werbung ausgeben, damit die Gemeinschaft mehr profitieren kann, setzen wir hauptsächlich auf Mundpropaganda und soziale Medien. Viele sind überrascht, dass Quartiermeister nicht teurer ist als andere Biere. Das liegt eben daran, dass das Geld, das große Getränkemarken für Werbezwecke ausgeben, bei uns in die Gemeinschaft fließt. Unser Ziel ist es, in Zukunft in der Stadt noch präsenter zu werden.

Können Sie unseren Lesern etwas zu den verwendeten Zutaten und dem Herstellungsverfahren von Quartiermeister erzählen?
Griedelbach: Unser Quartiermeister – Bier für den Kiez ist ein handwerklich, untergärig gebrautes Pils mit einer Stammwürze von 11,5° und einem Alkoholanteil von 5,0%. Nach dem deutschen Reinheitsgebot in einem 7.000 Liter Sudkessel gebraut, wird Quartiermeister jedoch nicht pasteurisiert, sondern membranfiltriert. Dadurch erhält es seinen milden, frischen und süffigen Geschmack. Unsere Brauerei verwendet vorwiegend regionale Zutaten. So kommen das Malz aus Heidenau bei Dresden und die Braugerste aus Sachsen und Thüringen. Der Hopfen wird derzeit noch aus dem Anbaugebiet SPALT bei Nürnberg gewonnen, es ist jedoch eine Umstellung auf das Elbe-Saale-Gebiet bei Dresden im Gespräch.

Wo gibt es Quartiermeister zu kaufen?
Griedelbach: Quartiermeister gibt es in einigen Bars, Spätis und Clubs überall in Berlin, verstärkt in Kreuzberg und Neukölln und auch in Leipzig, Dresden und München. Auf der Karte auf unserer Homepage kann man einsehen, wo es Quartiermeister gibt. Dort werden auch Märkte angezeigt, bei denen man Quartiermeister abholen kann. Bestellungen können gerne bei uns angefragt werden und sind ab 2 Kisten Abnahme möglich.

Wissen Sie bereits, welche Projekte sie als nächstes unterstützen wollen? Gibt es Projekte, die Ihnen (persönlich) besonders am Herzen liegen?
Griedelbach: Die jetzige Förderrunde ist in vollem Gange. Der Verein entscheidet gerade, welche Projekte für die Onlineabstimmung zugelassen werden. Es steht also noch nicht fest, wer unser nächstes Geld erhält. Derzeit schütten wir noch Gelder an die Gewinner der letzten Runde aus. Dazu gehört bspw. die Nachbarschaftsinitiative „Neue Nachbarschaft // Moabit“, die sich aktiv für die Begegnung von Flüchtlingen und der Nachbarschaft einsetzt. Sie organisiert Integrationsküchen, erfüllt solidarisch Wunschlisten für Flüchtlingskinder und betreut Fotoprojekte. Leider versuchte die Behörde zuletzt die Organisation vor die Tür zu setzen, weswegen uns das Projekt besonders am Herzen liegt. Wir finden die Initiative zu 100% unterstützenswert und hoffen, dass sie ihre Arbeit fortsetzen kann.

Bitte geben Sie unseren Lesern einen Ausblick auf das Jahr 2015 – was ist im Hause Quartiermeister geplant?
Griedelbach: Für das neue Jahr haben wir uns einiges vorgenommen. Unser Ziel ist es zunächst einmal, organisch weiter zu wachsen und bekannter zu werden. Wir werden in Berlin noch mehr den Spätverkaufsmarkt erschließen, sodass jede/r Quartiermeister auch auf dem Weg oder zuhause trinken kann. Außerdem werden wir nach anderen Städten Ausschau halten, in denen unser Konzept umsetzbar ist, dazu gehört beispielsweise Hamburg. Und es wird höchstwahrscheinlich die eine oder andere Sortimentserweiterung geben. Es wird auf jeden Fall spannend dieses Jahr! Wer nah dran bleiben möchte, kann uns gerne auf Facebook folgen.

Unser Verein ist offen für alle und freut sich über jedes neue Gesicht. Wir organisieren Kneipenabende, betreuen aktiv die Förderung, organisieren Events und Flashmobs. Wer mitmachen möchte, kann sich unter mitmachen@quartiermeister.org melden.

Quartiermeister - Korrekter Konsum GbR | quartiermeister.org

Wir bedanken uns bei David Griedelbach für das offene und sehr interessante Interview und wünschen Quartiermeister weiterhin viel Erfolg! Wenn auch Sie eine interessante Marke haben, dann sollten wir uns unterhalten. Senden Sie uns einfach eine E-Mail mit dem Betreff „about-drinks Interview“ an redaktion@about-drinks.com – wir freuen uns auf Ihren Kontakt!

BRLO – das kreative Craft Beer aus Berlin

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An Craft Beer kommt dieses Jahr keiner vorbei. Aus aller Herren Länder gibt es neue Marken, neue Sorten und interessante Konzepte – so auch aus Berlin. Hier kommt BRLO her, eine kleine Craft-Beer-Marke, die handwerkliches, leidenschaftliches Bier für die Genießer der feinen Dinge des Lebens braut. Getreu dem Motto „Klasse statt Masse“ bietet es den Craft-Beer-Liebhabern (bisher) zwei Sorten an – ein Helles und ein Pale Ale – und zeigt damit, dass sich Bodenständigkeit und Berliner Schnauze sehr gut miteinander kombinieren lassen.

about-drinks sprach im Interview mit Katharina Kurz, Geschäftsführerin von BRLO, über das Bier, die Enstehungsgeschichte, die Zutaten und soziales Engagement.

Frau Kurz, erzählen Sie unseren Lesern, worum es sich bei BRLO genau handelt.
Katharina Kurz: BRLO ist eine kleine Berliner Craft-Beer-Marke und unsere Interpretation von handwerklichen, kreativen und zeitgenössischen Bieren. Wir sind seit Anfang November 2014 auf dem Markt.

Die Frage, die wohl alle Leser beschäftigt: wie spricht man BRLO richtig aus und wie kam es zu diesem ausgefallenen Namen?
Katharina Kurz: :-) Also eigentlich sagen wir immer, dass es uns völlig egal ist, wie man BRLO ausspricht – Hauptsache es schmeckt! Wir sprechen es „Berlo“ aus – also wie Berlin eigentlich. Denn BRLO ist der alt-slawische Ursprung des Namens Berlin. Wir wollten einen Namen, der in Berlin verwurzelt ist, aber nicht ganz so offensichtlich. Das ist uns mit BRLO glaube ich ganz gut gelungen. Uns gefällt das Spannungsfeld, in dem sich der Name befindet.

Erzählen Sie uns etwas zur Entstehungsgeschichte von BRLO.
Katharina Kurz: BRLO startete eigentlich aus einer fixen Idee heraus. Ich selbst habe Craft Beer während meiner Zeit im Ausland kennen und lieben gelernt und dachte mir immer, dass diese tolle Biervielfalt in Deutschland wirklich fehlt (was sich jetzt zum Glück mit vielen kleinen spannenden Start-Ups ändert). Mein Mitgründer Christian, den ich aus dem Studium kenne, hat das Thema Bier immer begeistert mit seinem Vater als gemeinsames Hobby verfolgt und die beiden wollten sich irgendwann selbst eine kleine Brauanlage hinstellen. Als wir dann beide feststellten, dass wir am liebsten „irgendwann mal was mit Bier machen“ wollten, haben wir das Ganze erstmal als Nebenprojekt verfolgt. Dann haben wir Michael kennengelernt, der Brauer und Mälzer gelernt hat und anschließend seinen Dipl. Braumeister an der TU Berlin absolviert hat. Menschlich hat das super gepasst und so haben wir uns zu dritt in das Abenteuer gestürzt und BRLO in’s Leben gerufen.

Welche Sorten gibt es und wie unterscheiden sie sich von einander?
Katharina Kurz: Helles, 5% Alc: Unsere Berliner Interpretation eines Hellen. Sozusagen unser Einstiegsbier in die Welt des Craft Beers. Schöner Malzkörper, ausschließlich deutsche Hopfensorten.

Pale Ale, 6% alc: Hopfenbetontes Pale Ale (kaltgehopft, unfiltriert) mit wunderbaren Fruchtnoten. Vier amerikanische Hopfensorten, deutsche Hopfensorte zum Hopfenstopfen (Saphir).

COMING SOON: Baltic Porter, 7%: mit schönen Karamell- und Röstnoten.

Was macht Ihr Craft Bier besonders, Frau Kurz? Wie heben Sie sich vom Markt ab?
Katharina Kurz: BRLO hebt sich in einigen Punkten vom Markt ab. Vom Produkt her verwenden wir ausschließlich Malz aus ökologischem Anbau. Außerdem setzen wir auf ganzheitliche Wasseraufbereitung, das heißt wir energetisieren unser Brauwasser. Insgesamt ist uns das Thema Nachhaltigkeit sehr wichtig und wir spenden von jedem verkauften Bier einen bestimmten Betrag an soziale Initiativen in Berlin. Dann haben wir auch besonderen Wert auf ein schönes Design gelegt, was uns mit unserem hochwertigen Etikett (Naturpapier, Prägung) glaube ich sehr gut gelungen ist.

Was können Sie unseren Lesern zu den Themen Zutaten und Herstellungsverfahren sagen?
Katharina Kurz: Diese drei Punkte lassen sich zu den Themen sagen:

  • Wir verwenden nur Malz aus ökologischem Anbau (vom kleinen Familienbetrieb Rhön Malz aus Franken)
  • Wenn möglich verzichten wir auf die Filtration der Biere (nur das Helle ist filtriert, Pale Ale und unsere neue Sorte Porter sind unfiltriert)
  • Unser Pale Ale ist „hopfengestopft“, d.h. der Hopfen wird nicht nur beim eigentlichen Braugang, sondern auch später beim Lagern hinzugegeben. Dadurch können sich ganz andere Hopfenaromen entfalten.

Über welche Distributionswege wird Ihr Produkt vermarktet?
Katharina Kurz: Momentan: Ausgesuchter Einzelhandel, Bars, Restaurants, Cafés. Konzentration auf Berlin.

Welche Kommunikationsmaßnahmen nutzen Sie bei der Vermarktung? Welche Rolle spielt Social Media?
Katharina Kurz: Social Media (und hierbei vor allem Facebook) spielt für uns eine sehr große Rolle (eigentlich die Größte), gerade wenn es um den Aufbau einer lokalen Marke und Bekanntheit geht. Wir merken, dass wir hierdurch wirklich gut neue Leute erreichen können, momentan auch noch ausschließlich durch organic reach. Wir machen keinerlei bezahlte Marketingmaßnahmen.

BRLO engagiert sich „Lokal & Sozial“ – erzählen Sie uns davon!
Katharina Kurz: Wir sind der Meinung, dass man gerade bei einem lokalen Produkt auch etwas an die Gemeinschaft zurückgeben und sich engagieren sollte. Das gehört für uns dazu! Deshalb spenden wir von jeder verkauften Flasche einen festen Betrag an soziale Initiativen in Berlin – vor allem im kulturellen und ökologischen Bereich. Unsere erste Aktion ging an die Kulturloge: Eine tolle Initiative, die freie Kulturplätze an Menschen mit geringem Einkommen vermittelt. Die Kulturloge haben wir mit 500€ unterstützt und sind gerade dabei, unsere nächste Aktion auszuwählen. Gerne machen wir auch Bierspenden an gemeinnützige Organisationen!

Welche Zielgruppe wird mit BRLO angesprochen?
Katharina Kurz: BRLO richtet sich schon eher an den Großstädter, der Wert auf Qualität und hervorragende Inhaltsstoffe legt, der aber auch Freude an individuellen und schön gestalteten Produkten hat. Wir versuchen natürlich auch gezielt Szene-Gastronomie zu erreichen.

Was erwartet unsere Leser zukünftig aus dem Hause BRLO? Können Sie uns einen kleinen Ausblick auf 2015  geben?
Katharina Kurz: Wir haben natürlich im Bereich der Produktentwicklung noch viele Ideen. Ende Februar wird unsere 3. Sorte, ein Baltic Porter abgefüllt. Danach werden wir sehen, vielleicht ein IPA oder auch ein paar alte deutsche Bierstile haben es uns angetan.

BRLO | brlo.de | facebook.com/BRLObeer

Wir bedanken uns bei Katharina Kurz für das offene und sehr interessante Interview und wünschen BRLO weiterhin viel Erfolg! Wenn auch Sie eine interessante Marke haben, dann sollten wir uns unterhalten. Senden Sie uns einfach eine E-Mail mit dem Betreff „about-drinks Interview“ an redaktion@about-drinks.com – wir freuen uns auf Ihren Kontakt!

Die Freien Brauer: Eine starke Gemeinschaft für die Braukunst

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Deutschland ist als Biernation bekannt: Neben den zahlreichen Sorten, Spezialitäten, Rezepten mit Bier und natürlich dem Reinheitsgebot ist es für seine traditionsreiche Historie bekannt und beliebt. Aber auch in unseren Nachbarländern Luxemburg, Österreich und den Niederlanden wird großer Wert auf Qualität gelegt – deshalb haben sich 40 mittelständische Familienbrauereien aus den 4 Ländern zusammengeschlossen und eine Gemeinschaft gebildet: Die Freien Brauer. Gemeinsam kümmern sie sich um die Bewahrung von Braukunst und Lebensart und sind dabei keine reine Wirtschaftskooperation, sondern eine Wertegemeinschaft, die beispielsweise mit ihren „Sieben Werten” ein bedeutendes Netzwerk innerhalb der Bier-Branche darstellt.

about-drinks sprach mit Georg Schneider und Jürgen Keipp von den Freien Brauern über ihren Werteverbund sowie dessen Aufgaben und Ziele.

Wer oder was sind „Die Freien Brauer“?
Georg Schneider: Ganz einfach: Wir sind allesamt freie Unternehmer und orientieren uns an den Sieben Werten, die weit über das Führen einer Brauerei hinausgehen. Uns liegt vor allem der Erhalt der Bierkultur und der Biervielfalt am Herzen, aber auch ein gewissenhaftes und nachhaltiges Unternehmertum.

Jürgen Keipp: Aktuell besteht der Werteverbund aus 40 Gesellschaftern, die nicht nur in Deutschland ansässig sind, sondern auch in Österreich, Luxemburg und den Niederlanden aktiv in der Braubranche mitwirken. Jede Brauerei ist in ihrer Region die führende Marke und ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Wenn wir von Brauereien sprechen, sprechen wir immer auch von Identifikation mit der Heimat. Alle Gesellschafter sind starke Charaktere und würdige Vertreter ihrer Region.

In welcher Position sind Sie bei den „Freien Brauern“ tätig?
Jürgen Keipp: Als Geschäftsführer bin ich die Schnittstelle zu den anderen Branchenverbänden und bündele alle Interessen der Freien Brauer zentral in Dortmund. Dort organisieren wir den gemeinsamen Einkauf, planen Versammlungen, besondere Aktionen und Arbeitskreise. Wir übernehmen in vielen Fällen die Abstimmung und geben auch Impulse zurück in die Brauereien.

Georg Schneider: Als Präsident und vorher auch als Vizepräsident habe ich die Ehre, unsere Wertegemeinschaft nach außen zu repräsentieren und die inhaltliche Richtung des Verbundes mit zu gestalten. Wichtig ist mir besonders, wie Bier als Getränk und die Bierkultur draußen wahrgenommen werden und was wir kommunikativ beisteuern können. Ich engagiere mich außerdem noch in weiteren Ämtern in der Branche, beispielweise im Brauerbund oder den Brewers of Europe, und kann so genau abstecken, bei welchen Themen nur Die Freien Brauer etwas bewegen können, weil sie unabhängig von verbandspolitischen Zwängen und Aufgaben sind.

Welchen Sieben Werten haben sich „Die Freien Brauer“ verschrieben und warum?
Georg Schneider: Unser oberster Wert, der auch in unserem Namen verankert ist, ist die Freiheit. Alle Gesellschafter sind unabhängig und können freie Entscheidungen treffen. Egal, welche Strategie internationale Konzerne gerade verfolgen, egal, welcher allgemeine Trend die Stimmung bei den Konsumenten beeinflusst. Und wir sind uns unserer gesellschaftlichen Position als Unternehmer bewusst. Wir übernehmen persönliche Verantwortung – für unsere Mitarbeiter, für den Nachwuchs, für Geschäftspartner. Viele von uns blicken auf eine lange Unternehmensgeschichte mit mehreren Generationen zurück, und diese Erfahrungen bringen wir in die Gegenwart mit ein: Wir setzen auf echte Tradition aus Leidenschaft für das Handwerk und leben die tief verwurzelte Heimatverbundenheit.

Jürgen Keipp: Natürlich erstrecken sich die Werte auch auf die Produkte. Bier ist ein Getränk höchster Güte und drückt ein ganz eigenes Lebensgefühl aus. So sollte es auch bleiben. Mit den über 300 Biersorten, die Die Freien Brauer zusammenbringen, bewahren sie die Vielfalt und die Qualität von Bier auf dem Markt. Über den gemeinsamen Einkauf beziehen wir nur die besten Rohstoffe, und jede Brauerei bemüht sich bei der Herstellung im Sinne einer sauberen Umwelt um einen respektvollen Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen.

Georg Schneider: Unsere Sieben Werte sind das Fundament der Freien Brauer, und alle Aktivitäten werden daran gemessen. Es war uns damals ein Bedürfnis, in einer Zeit, in der fast alles nur auf die Wirtschaftlichkeit und den Preis reduziert wurde, ein Exempel von Werthaltigkeit zu statuieren. Freie Unternehmer mit freien Entscheidungen – das sind wir, und das braucht unsere Gesellschaft.

Was ist die Hauptaufgabe Ihres Werteverbunds?
Jürgen Keipp: Über Kommunikationsarbeit rund um die Bierkultur konzentrieren sich die Tätigkeiten der Freien Brauer insbesondere auf den gemeinsamen Einkauf und den Erfahrungsaustausch. Wir entwickeln gemeinsame Abfüll- und Logistikkonzepte und bieten den Gesellschaftern verschiedene Dienstleistungen im Versicherungsbereich an. Darüber hinaus gibt es immer wieder gemeinsame Schulungen und Seminare.

Welche weiteren Betätigungsfelder gibt es?
Jürgen Keipp: Es gibt Gesellschafter unter den Freien Brauern, die sich projektbezogen als eigener Arbeitskreis finden. So gab es beispielsweise 2010 die gemischte Box „11 Freunde“, und seit 2012 ist die Bierbox der Freien Brauer auf dem Markt. Mit diesem saisonalen Gebinde kommen Biergenießer aus ganz Deutschland mit neuen Sorten in Kontakt, die sie aufgrund der oft nur regionalen Verfügbarkeit sonst nicht verkosten könnten. Ein weiteres Beispiel ist die aktuelle Craft-Beer-Selektion der Freien Brauer, die über den Onlineshop www.biertraum.de erhältlich ist. Auch Messeauftritte werden im Verbund gemeinsam besprochen und Synergieeffekte genutzt, beispielsweise bei dem Braukunst Live! Festival in München.

In diesem Jahr feiern „Die Freien Brauer“ ihr zehnjähriges Jubiläum. Erzählen Sie uns, was sich in den letzten zehn Jahren getan hat und worauf der Verbund zurückblicken kann.
Jürgen Keipp: Um genau zu sein, blicken wir schon auf über 40 Jahre zurück. In dieser Zeit hat das Thema Bier einen wahnsinnigen Sprung gemacht – und der Verbund auch. Gestartet ist er 1969 in Form einer Brau-Kooperation als Antwort auf einen Großkonzern, der eine überregionale Marke lancieren wollte. Heute sind wir längst nicht mehr aus rein wirtschaftlichen Beweggründen zusammen, haben uns international geöffnet und eine anerkannte Position im Brauwesen. Wir sehen das große Ganze, fördern den informellen Austausch, agieren nachhaltig und tragen die Bedeutung von unternehmerischen Werten nach außen. Diesen eigenen Anspruch haben wir vor zehn Jahren offiziell gemacht und die Brau-Kooperation in Die Freien Brauer umbenannt, was wir in diesem Jahr feiern.

Georg Schneider: Allgemein kann man zu den letzten 40 Jahren, die stark von der internationalen Industrie beeinflusst wurden, sagen, dass regionale Brauereien zum Glück wieder einen festen Platz in der Gesellschaft gefunden haben. Dem jährlich sinkenden Pro-Kopf-Verbrauch und der negativen Preisspirale zum Trotz stehen sie für den Charakter ihrer Heimat und transportieren das landestypische Lebensgefühl. Das Bewusstsein um Genuss und die Identifikation über lieb gewonnene Marken und Rituale erfahren in der Bevölkerung eine Renaissance. Die zunehmende Globalisierung und Mobilität führen spürbar zu einer Sehnsucht nach zu Hause, Ehrlichkeit und Wahrhaftigkeit. Heute schauen die Leute wieder genauer, wer hinter den Produkten steht, und entscheiden sich immer auch für das herstellende Unternehmen. Und genau das ist es, was wir Freien Brauer geben wollen: Orientierung, Vertrauen und ein gutes Gefühl.

Wie genau wird das Jubiläum begangen?
Jürgen Keipp: Natürlich stoßen wir im Gesellschafterkreis bei unseren Versammlungen im März und September darauf an. Wir möchten das Jahr nutzen, um die Werthaltigkeit von Bier und den Brauereien als verantwortungsbewusste Unternehmer an einen größeren Kreis zu kommunizieren. Wir gehen dazu erstmalig auch den Schritt in die sozialen Medien, um mehr Biergenießer und jene, die es werden möchten, erreichen zu können.

Bitte beschreiben Sie den deutschen Biermarkt – welche Trends zeichnen sich ab, was wird bleiben und was wird kommen?
Georg Schneider: Leider wird der Preiskampf in den nächsten Jahren wohl weitergehen, aber dafür haben wir jetzt auch eine starke Gegenbewegung. Vor allem das Thema Craft Beer wird die Szene noch beschäftigen, wobei der Hype sicherlich bald abflacht und dafür wieder echte Qualität als Maßstab einzieht. Nicht alles, was sich Craft Beer nennt, ist automatisch ein gutes Bier. Daneben werden klassische Biere weiterhin ihren festen Platz im Alltag eines Bierliebhabers bestreiten und ihm gewohnte, lieb gewonnene Genusserlebnisse verschaffen.

Welchen Ausblick können Sie Bierliebhabern und Interessenten für das Jahr 2015 geben? Was haben „Die Freien Brauer“ geplant?
Jürgen Keipp: Wir haben demnächst den Start in Facebook geplant, wo wir alle Aktivitäten unserer Gesellschafter zusammenführen. Jede Brauerei wird das Jubiläum individuell ausgestalten, und es werden sicherlich tolle Veranstaltungen und emotionale Momente dabei sein.

Georg Schneider: Jeder ist gern eingeladen, die zehn Jahre Freiheit mit uns zu feiern!

Die Freien Brauer | die-freien-brauer.com

Wir bedanken uns bei Georg Schneider und Jürgen Keipp für das offene und sehr interessante Interview und wünschen den Freien Brauern weiterhin viel Erfolg! Wenn auch Sie eine interessante Marke haben, dann sollten wir uns unterhalten. Senden Sie uns einfach eine E-Mail mit dem Betreff „about-drinks Interview“ an redaktion@about-drinks.com – wir freuen uns auf Ihren Kontakt!

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